Absurdistan

Dienstag, 27. Juni 2006

liebe paris,

du läßt mich nicht in ruhe. eben seh ich ein interview mit dir, in dem du sagst, daß man ALLES schaffen kann, wenn man will und hart dafür arbeitet. jetzt bin ich dir ein bißchen böse, ich glaube nämlich du lügst. ich habe getreu dieser, deiner weisen wahren worte eben meine haare verlängert, sie blondiert, mich in einen sexy-bikini geschmissen und mit nassem sand eingerieben. dann hab ich die augen zugemacht und mir ganz fest gewünscht, daß es "plopp" macht und dann dieses äußerst leckere stück fleisch aus deinem video neben mir sitzt. was soll ich sagen: als ich die augen aufmachte, saß ich leider immer noch über dem berg zu überweisender rechnungen, die waschmaschine rumpelte im hintergrund und der abwasch rief.
wir müssen reden, paris. schlage vor,wir treffen uns 1048 fifth avenue, du weißt schon, vor der "deutschen galerie".. das ist ja nicht so weit weg vom "hilton plaza". wir lassen einfach mal die klimtsche "adele" auf uns wirken und dann sprechen wir uns aus...

Montag, 26. Juni 2006

liebe paris hilton,

ich bin dir dankbar - wirklich dankbar - für ein grandioses stück musik. dein lied, welches du mit engelsgleicher säuselstimme ins mikro trällerst entbehrt weder proustscher textkonnotationen noch steht dein musikvideo annie leibowitzscher kunstamibitionen nach. ich mutiere zum fan. sätze wie "let´s make it nice and naughty" lassen mich philosophieren: ist schönheit auch gleich dreckigkeit? ist ästhethik immer auch unästhetik? oder geht es hier um das schönsein während des sexes,mithin also der selbstwahrnehmung per se?
ach paris, ich habe dich so unterschätzt. bist du vielleicht gar intelligent und so gar nicht oberflächlich. steckt hinter deinem gucci-outfit vielleicht eine ganz gesellschafts-und kunstkritische persönlichkeit?
willst du uns mit deinem lied auf eine neue, besser paris vorbereiten und wirst demzufolge bald von der times als "person of the year" geehrt? du, ganz in gedeckten farben bei hungrigen kindern in bangladesh? du als unicef-botschafterin?
spannend...

Sonntag, 18. Juni 2006

friedhofsgeschäfte

der hamburger hauptfriedhof hat probleme - wirtschaftliche und pr-technische. was liegt also näher, als eine pr-beraterin anzustellen. die bange frage: wie kann tod werbetechnisch so umgesetzt werden, daß die hinterbliebenen wieder zu einzelgräbern mit grabsteinen tendieren, statt zu anonymen urnenbeisetzungen. unsere frische, aschblonde, mitteljunge pr-beraterin - eine von denen, die für die blödsinnigsten deutschen wirtschaftsworte noch blödsinnigere anglizismen findet ("ressourcen-management") - hat die idee schlechthin. in ihrem netten blauen kostümchen referiert sie vor der friedhofsverwaltung -selbige in gedeckten farben- und einem flipchart über den SCHMETTERLING: "die verpuppung des schmetterlinges ist auch eine form von tod. einer schöner, wenn man bedenkt, daß diese nur eine vorstufe zu etwas viel höherem, schöneren, gänzlich fluiden ist." die friedhofsverwaltung nickt anerkennend: ja, so haben sie das noch nie gesehen. wir müssen weg vom friedhof als ort der trauer, des todes, hin zu einer begegnungsstätte, zu einer schnittstelle von leben und tod, beide integrierbar machen ins leben, welches doch nicht zu ende ist mit dem tod, es folgt ja höheres. das höhere muß in seiner schönheit dargestellt werden, es nimmt die trauer.
man beschließt, eine schmetterlingsskulptur zu errichten und gleichsam damit mitten zwischen vergammelten knochen, madenzersetzen körpern und fauligen six-feet-under-holzbohlen die schönheit sprechen zu lassen.
der friedhof als event. die beerdigungen nächsthin auch. auch einfach mal weg von der tradition. warum nicht buddhistische priester das geleit sprechen lassen, warum nicht auch rockmusik zur absenkung spielen? was steht dahinter: RESSOURCEN-MANAGEMENT.
oma p, auf krücken und alterstechnisch jenseits von gut und böse wird interviewt - nicht zu dem schmetterlingsvorhaben. sie steht vor ihrer gekauften dreiergrabstätte: "wissen sie, darin ist platz für 26 urnen. die krieg ich nicht mehr voll. ich überlege, unterzuvermieten." sprichts und ist zufrieden.
der chef des krematoriums hat auch noch was zu sagen: "die särge mit den griffen sind meist die, die nicht verbrannt werden. wäre ja heutzutage finanziell ausgeschlossen, einfach so 1800 euro zu verheizen. die krankenkassen zahlen ja auch nur noch 1200 euro sterbegeld und das soll ja auch noch abgeschafft werden. die alten leute können sich noch eine richtige beerdigung leisten, die haben ja oft eine sterbeversicherung abgeschlossen. sterben ist teuer heutzutage - leben aber auch (hahaha)".

editorischer nachtrag: ich muß am mi zu ner beerdigung. ah, wie ich da böcke drauf habe.

Freitag, 5. Mai 2006

"zitier mich, babe"

der deutsche halbintellektuelle ist im zitatewahn. bekräftigt wird die bildung qua aphorismus zusätzlich von einigen cappuccino-mit-extra-großer-"milchmütze"- verkaufenden- szene-cafes, die es total hip finden, den sie besuchenden nachtlebenspießern saftig mal was mit inhalt um die ohren zu hauen - und zwar entweder durch fein ausgewählten verbalen fußpilz auf der speisekarte oder aber auch per aufsteller- auf das man dann darüber diskutiere.
jetzt haben wir fommer (das ist die jahreszeit, wo es schon zu warm für den frühling, aber noch zu kalt fürs sommerliche baden ist), demzufolge lesen sich die zitate etwa so: "bunt ist meine lieblingsfarbe" walter gropius.
nun stellt sich mir folgende frage: hat der so geschätzte master of bauhaus-architektur tatsächlich so etwas gesagt und wenn ja, wie besoffen war er da? mich dünkt, die leute haben sich das ausgedacht. vielleicht haben sie aber auch ne bildungslücke. ich sollte mal mit meinem zitateschatz dort auftauchen. sätze wie: "die milch machts" - armin mewes, kannibale von rothenburg oder "atmen ist sehr gesund" christopher reeeves, gelähmter supermanndarsteller oder "das runde muß in das eckige" - stephen hawkings, schwarze-löcher-untersucher müssen unweigerlich erhalten bleiben.

Mittwoch, 19. April 2006

beste jungstudenten,

heute war ein schöner tag mit euch, denn ich konnte euch heute von der ferne aus beobachten. sagt mir,ihr lieben präweisen, wieso steht ihr auf dem campus immer in gruppen so um die 20 leute rum und kichert völlig albern über den seminarsclown in eurer mitte? ihr wißt schon, den,der bei geschätzen 15 grad über null im achselshirt und mit 3/4-hose in natogrün rumrennt und dabei auch noch ne sonnebrille trägt? der typ.der immer nen hackiesack mithat oder ne frisbee?
und wieso braucht ihr so lange vor der tafel mit dem speiseplan in der mensa? da stehen doch nur vier einhalb gerichte drauf. und im übrigen bedeutet das rote sternchen da dran nicht, daß das frei von e-stoffen wäre. das heißt nur, das kein schweinefleisch drin ist -jedenfalls offiziell nicht.und hat euch mal jmd. gesagt, daß sachen wie "schnitzelpfanne" oder "räubertopf" aus den fleischresten vom vortag gemacht werden? nee? das erklärt natürlich, wieso ihr der meinung seid, unser mensa-essen sei gut. und noch was: "basta pasta" heißt, daß es da wirklich nur nudeln gibt und nichts - ich wiederhole - nichts was irgendwie nem kartoffelauflauf oder ähnlichem nahe käme. glücklicherweise steht ja neben der zentralmensa ein mcdonalds - da kann man ja auch mal essen, gerade wenn man es nicht kennt. das scheint nämlich bei einigen von euch der fall gewesen zu sein, denn die schlange dort war immens...

Dienstag, 18. April 2006

liebe erstsemester,

ich weiß, es ist alles ganz neu und aufregend hier. weg von mutti und der heimischen waschmaschine, den freunden, der geliebten bushaltestelle, an der man so manche freie minute mit seiner clique verbrachte. ich verstehe vollkommen, daß euch das wuschig macht. erst recht der umstand, sich einen studneplan selbst zusammenstellen zu müssen. kleiner tipp am rande: mit 40 semsterwochenstunden ist man dann doch etwas überlastet und so ein studium dauert im schnitt ja auch 5 jahre, die es zu füllen gilt. das müßt ihr nicht gleich im ersten semester machen. dann bleibt nämlich keine zeit, freunde zu finden oder zu lernen, eine waschmaschine selbst zu betätigen, geschweige denn es endlich auf die reihe zu kriegen, daß der raum 356 wmit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit in der dritten etage ist.
liebe erstsemester, wenn ich noch einen von euch erwische, der an meiner bürotür klopft und nach dem weg fragt oder danach, ob ich die sekretärin von prof. xy bin und sagen kann, wie der zu erreichen ist, weil es doch schon 10.15 uhr ist und im stundenplan doch 10 uhr als seminaranfang steht, dann raste ich aus. falls hier jemand noch mal ohne anzuklopfen reinplatzt und sich entschuldigend rauslaviert, er dächte, das sei hier ein seminarraum, dann nehm ich den und ditsche den so lange gegen mein namensschild an der bürotür, bis sich der inhalt selbigens auf die haut tätowiert.
nix für ungut - aber so isses nun mal.

Sonntag, 16. April 2006

sarah kuttner

ich mag meine ex-schwiegereltern wirklich sehr,besonders den männlichen teil davon. der schenkte mir nämlich - urvertraulich in meine art, leute gut zu finden, die absurdistan kennen - eine kolumnensammlung meiner überaus favorisierten lieblingsmoderatorin sarah kuttner mit dem fantastischen titel " das oblatendünne eis des halben zweidrittelwissens". ich lache immer noch und in mir manifestiert sich der wunsch, eine maskuline ausgabe der kuttner zu beziehungs- und paarungszwecken finden zu wollen. bis dahin fröne ich weiter dem wunsch, sarah kuttners beste freundin werden zu wollen. wir hätten so viel gemeinsam: das unverständnis den zuschauern von kino-kloppi-komödien gegenüber, die sich vor lachen in ihrem eigenen urin wälzen, die affine beziehung zu pete doherty und den libertines, das grauen vor der vorstellung einen ons nicht mehr aus der wohnung zu kriegen und folgende kernige aussage zur neuen coldplay-platte:
"nach diversen verrissen habe ich allerdings angst, daß sie mir gefallen könnte.ich neige dazu,musik gut zu finden, die von vermeintlich kenntnisreichen,tatsächlich oft aber nur abgrenzungsfetischistischen kritikern abgewatscht wird.ist aber auch schwierig mit coldplay: als die zweite platte rauskam, war es noch völlig o.k., coldplay zu hören.seitdem haben sich coldplay zur lieblingsband aller frauenzeietschriftenleserinnen und chris martin zumvor charisma überschwappenden nachwuchs-bono entwickelt.mittlerweile muß man bei saturn, damit man beim anstehen in der schlange nicht rüberkommt wie ein frauenzeitschriftenleser auf dem weg zur nächsten grillparty, immer `ne frühe morrissey auf die coldplay-cd legen."
da hat sie recht - und als käufer der libertines bzw babyshambles-cd`s kann man auch schnell des heroinkonsums bezichtigt werden oder aber auch des schlechten muskigeschmacks oder noch viel viel schlimmer:man wird doof angeguckt, weil man sich ne platte holt, von der der doofe mitarbeiter noch nie was gehört hat, weil er den ganzen tag schrott wie "tokio hotel" abscannen muß und privat auf ramstein steht.

Freitag, 17. März 2006

wo bist du mein sonnenlüscht...

ich habs ja geahnt: eben schickt mir der liebe j. (derzeit da weilend, wo die studenten noch cojones in der hose haben und den bullen ordentlich was drauf geben...) den fragebogen hessens zur eingliederung unserer bundesrepublikanischen minoritäten.
ich geriet reichlich ins trudeln bei einigen fragen (bsp: wie wird man deutscher staatsbürger? ich antwortete:heirat, bakschisch zahlen oder diesen test bestehen... oder: wie heißt der deutsche regierungschef- das weiß ich natürlich, aber irgendwie fängt in deutschand ja alles regierungsfähige mit "bundes..." an, wie bitte so jmd, der die sprache kaum kann, da noch unterschiede zw. bundespräsi, bundeskanzler, bundestag, bundestäterä ausmachen?)
rege mich nachher weiter auf, es klingelt gerade.

Freitag, 24. Februar 2006

und was ich schon immer mal skillen wollte, ey...

is folgendes: nich der sido oder bushido hat nämlich die fette aggro-berlin sache gepimpt,sondern der eko fresh, weißte was ich mein, ey.und so`n fetter beef turnt doch auch nur das buissnes. dissen muß halt, ey, weißet was ich mein...

ich sollte nicht so viel mtv schauen!

Samstag, 18. Februar 2006

nomen est omen

für den geneigten leser, der mich und meine affinität zu abstrusen namen nicht kennt, folgende kurzinfo:
manche leute geben ihrenkindern solche namen, daß es mir die schuhe auszieht. bis jetzt fand ich ja nigel heinemann und virgina schwertfeger (die es genauso gibt wie gunnar gülle - seines zeichens klmpner in meiner heimatstadt - wie auch den architekten bruchheuser und die gynäkologin pfotenhauer) die krone der namensgebung. bis jetzt! eben traf ich nämlich meine neue nachbarin inkl. ihres frischlings - welcher auf den wunderschönen namen luna desiree mühlmann hört. muß ich dazu noch etwas sagen?!?!

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du, die können auch bilden...
du, die können auch bilden ;-)
lesof - 12. Jun, 22:20
Naja, die kommentare...
Naja, die kommentare lese ich meist eher nicht so....
kraM - 12. Jun, 16:05

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