festakte
ich persönlich erwärme mein herz ja generell nicht so für verordnete feiertage. weihnachten nutze ich meist zum revolutionären klauen von weihnachtsbäumen und für die jährliche schlechtes-gewissen-spende an einen gemeinnützigen verein meiner wahl. haken dran. ostern finde ich aus stilistischen gründen albern: die käuflich zu erwerbenden ostereierfarben passen prinzipiell nicht zu meinen inneneinrichtungsfarbtönen und beim anblick von gelben osterküken gehen mir allenfalls kochrezepte durch den kopf. dummerweise komme ich trotzdem nie um derartigen kommerz drumherum, denn ich möchte ja nicht, daß meine tochter im kindergarten gedisst wird, weil ihre sprallerte mutter auf den einwurf "osterhase" mit "hasenbraten" kontert.
schlimmer aber: staatlich verordnete feiertage, deren sinn ich nicht nachvollziehen kann. warum zum beispiel ist deutschlands kapitulation kein offizieller feiertag? oder der 9. november, der - neben dem fakt der maueröffnung - auch noch die sog. "reichskristallnacht" datiert und die ausrufung der weimarer republik? hätte man ja drei fliegen mit einer klappe und so. womit wir beim 3. oktober gelandet wären. bis heute morgen reihte sich dieser tag ebenso in die latte von meinerseits völlig leidenschaftlos-zwangsbegangenen feierlichkeiten ein. bis rolling-schäuble einen folgenschweren satz sprach: die deutschen haben sich an diesem tag zu freuen und ihn mit dankbarkeit zu begehen. als ostzonales pflänzchen war diese just befohlene tagesparole natürlich der aufruf zur folgeleistung. ich setzte mich also mit meinem illy-espresso und dem mit appenzeller belegten vollkornbrot meditierend auf mein quelle-sofa und stellte fest: wenn es die wende nicht gegeben hätte, hätte ich mit knappen 28 wahrscheinlich schon das dritte kind und würde in irgendeiner fabrik arbeiten müssen. mit studieren wär nämlich nix gewesen, die dafür notwendige partei-überzeugung ist in meiner familie leider nie auszumachen gewesen. unabhängig davon hätte ich mich mit meinen sexuellen verhältnis zum klassenfeind auch noch eher nach bautzen als in orgiastische gefilde katapultiert. in diesem sinne werde ich meinen gleich beginnenden, privaten festakt gänzlich unter die prämisse "tag der deutschen einheit" stellen.
upgrade: ach war das eine schöne wieder-vereinigung...
schlimmer aber: staatlich verordnete feiertage, deren sinn ich nicht nachvollziehen kann. warum zum beispiel ist deutschlands kapitulation kein offizieller feiertag? oder der 9. november, der - neben dem fakt der maueröffnung - auch noch die sog. "reichskristallnacht" datiert und die ausrufung der weimarer republik? hätte man ja drei fliegen mit einer klappe und so. womit wir beim 3. oktober gelandet wären. bis heute morgen reihte sich dieser tag ebenso in die latte von meinerseits völlig leidenschaftlos-zwangsbegangenen feierlichkeiten ein. bis rolling-schäuble einen folgenschweren satz sprach: die deutschen haben sich an diesem tag zu freuen und ihn mit dankbarkeit zu begehen. als ostzonales pflänzchen war diese just befohlene tagesparole natürlich der aufruf zur folgeleistung. ich setzte mich also mit meinem illy-espresso und dem mit appenzeller belegten vollkornbrot meditierend auf mein quelle-sofa und stellte fest: wenn es die wende nicht gegeben hätte, hätte ich mit knappen 28 wahrscheinlich schon das dritte kind und würde in irgendeiner fabrik arbeiten müssen. mit studieren wär nämlich nix gewesen, die dafür notwendige partei-überzeugung ist in meiner familie leider nie auszumachen gewesen. unabhängig davon hätte ich mich mit meinen sexuellen verhältnis zum klassenfeind auch noch eher nach bautzen als in orgiastische gefilde katapultiert. in diesem sinne werde ich meinen gleich beginnenden, privaten festakt gänzlich unter die prämisse "tag der deutschen einheit" stellen.
upgrade: ach war das eine schöne wieder-vereinigung...
lesof - 3. Okt, 19:30