ich: (hoechst-)persoenlich

Samstag, 8. Juli 2006

kreativ sein

will ich heute. deswegen fahr ich jetzt in den baumarkt und hole mir farbe. mein wohnzimmerbemalung kotzt mich an, die muß weg. idee: ein schönes caramel mit abgesetzten weißem, horizontalem blockstreifen. finde das - glaub ich -schick.

Sonntag, 2. Juli 2006

jetzt reichts

ich freu mich wirklich für jeden, dem es gut geht. ehrlich! erzeugt immer so ne stressfreie stimmung. wunderbar.
aber eines kann ich gar nicht ab, da werd ich zur sau: morgens um zehn ne sms bekommen, in der mitgeteilt wird, daß der mann, der ab und an bei mir nächtigt, sich gerade an der ostsee "erholt". ich war seit jahren nicht mehr am meer und das allein ist beschissen genug, ist wasser doch mein element, bin ich ja quasi mit der ostsee verheiratet (anmerkung: ich war ja schon gut unterwegs auf der welt, ich habe auch an entsprechend vielen stränden gelegen, aber: die ostsee ist nicht zu toppen!). nett dann auch, wenn man grüngelb vor neid ne sms zurückschreibt und dann gefragt wird, ob man nicht ne portion sand mitgebracht bekommen möchte. möchte ich nicht, also ruf ich an. setzte sich der herr also gestern spontan nach dem spiel in gelsenkirchen in den nachtzug, um ACHTUNG! "nach rügen zu fahren", aber "das hätten wir nicht geschafft, also sind wir in eher ausgestiegen..." im hintergrund kreischten die möwen.

Donnerstag, 29. Juni 2006

die lesof

ist ein krankheitsopfer -ein halbes jedenfalls. angesteckt hab ich mich auch noch, wie ich gerade merke. es beginnt zu kratzen im hals. nicht schön- kind kommt morgen wieder und wie ich meine aktuelle körperliche konstitution einschätze,wirds mich mal wieder ganz grandios wegbügeln.prima!


edit: gefühlte 100 stunden nach veröffentlichung des postings hab ich knappe 39 grad fieber, schüttelfrost und saumäßige halsschmerzen, die auch nicht nach warmer milch mit honig weggehen wollen. der schöne mann sagt, es wäre bei ihm nur ein grippaler infekt. ich sage: der hat sich mit sicherheit auf seiner wm-tour im gespräch mit irgendwelchen ausländern irgend so ne total-pest geholt, was ganz fieses, was tropeninstituttaugliches. ich muß pennen. hab ich noch wick medinaight? nee, scheiße, wer latscht jetzt zur apotheke? ich will sterben...

Freitag, 23. Juni 2006

fußballausflug

mutter-und-tochterda sind wir also nach nürnberg gefahren - der schöne mann und ich. ist ein wenig kompliziert mit uns, denn wir verstecken uns vor der öffentlichkeit. demzufolge trifft man sich dann auch "zufällig" auf dem bahnhof. wie dem auch immer sei: dankenswerterweise saß niemand bekanntes im übervollen zug, so daß wir mit abfahrt selbigen die leute drumherum leute sein lassen konnten.
hbf. nürnberg,raus ausm zug und kurzzeitiges überrannt werden von x-tausend leuten in lustigen verkleidungen, db-personal mit weisungsschildern und einer grundsätzlich guten stimmung, die selbst mich anfängt zu begeistern und ich bin ja eher nicht so der typ für externalisiertes rumgefreue. wir müssen quer durch den bahnhof zum "regionalbähnchen" das uns zum stadion bringen soll. prompt frage ich mich, wieso hier so viele leute mit nem ghana-trikot,fahnen etc. rumlaufen, bis mir einfällt, daß die ja heute gegen die usa spielen. glücklicherweise äußere ich diese überlegung nicht laut...
wir kommen an und haben einen kleineren fußmarsch vor uns, den ich genieße, weil es so unwahrscheinlich viel zu sehen gibt an menschen und typen. dann stehen wir auf dem reichsparteitagsgelände, an das sich das stadion anschließt. ich war vor jahren schon mal da, muß aber die häßlichkeit der umgebung verdrängt haben, denn anders erklärt sich mir nicht, warum ich dieses gelände, diese potthäßliche protz und trutz-waschbeton-architektur überhaupt noch auf mich wirken lassen konnte. die dazwischen flanierenden fans - das bunte, lebendige, leichte - paßten nämlich so gar nicht zum rest. indes: ein schöner stilbruch, denn anders hätte dieses gelände in gänze seine mächtigkeit, bedrückenden art spielen lassen können.
das ticket kostet auf dem schwarzmarkt übrigends um die 500 euro, die amis versauen die preise-sagt der schöne mann. und wünscht sich, daß ihm jemand ein ticket schenkt.
wir gehen weiter in richtung public-viewing-area, an einem künstlichen teich entlang, der vor der kongreßhalle des reichsparteitagsgeländes liegt, dann an ihr selbst vorbei. ich finde es schön aber auch eigenartig zu sehen, wie deutlich ausstaffierte fußball-fans die treppe zur ausstellung in der kongreßhalle hoch und runter laufen und denke mir: "gut, daß die gleich noch einen bildungsurlaub machen" - und das meine ich ernst.
ein stand und eine frau, die mich fragt, ob ich auch gegen zwangsprostitution unterschreiben will. ich sage "och nee, die müssen doch auch ihr geld verdienen". der schöne mann lacht, wird rot und ich frage ihn, ob ich ihm jetzt peinlich war. "ja" sagt er. "ich bin aber so" sag ich und denke mir: "aber eigentlich auch nur, wenns mir saugut geht."
ein bißchen verdropst davon, daß er mich peinlich fand, steh ich an einer ampel und kaue nachdenklich auf einem kondom rum, daß wir gerade von der aids-hilfe in die hand gedrückt bekommen haben. wir stehen dabei an einer ampel, mir gegenüber amerikaner. "oh, how gorgeous, she has a tattoo on her t... sehr laaaaaaange pause....... an she´s chewing on a condom". ich hoffe inständig, daß ich nur halb so billig und willig gewirkt habe, wie er es lautstark vermeinen ließ. andererseits: wenns dabei hilft, das german-frollein-klischee ad absurdum zu führen, bitte schön...
wir kommen in der public-viewing-area an: auf dem gelände, auf dem vor über 60 jahren "uns addi" seine kohorten zu fackeln und dem horst-wessel-lied flanieren ließ und das jetzt bevölkert ist von "negern" mit ihren "hottentottentänzen", "amerikanischen kapitalisten" und anderem "nichtarischen" geblüt.
es trommelt und das dunkelbunte volk tanzt und lebt und ich will auch und kann nicht.
das spiel beginnt. mir fiel vorher schon auf, daß die art, den eigenen enthusiasmus zu leben unterschiedlich ist zwischen ghanaen und amerikanern. deutlich wird dies, als die hymnen gespielt werden. weder in der area, noch im stadion singt eine bemerkenswerte masse die ghanaische nationalhymne. anders die amis: zusätzlich zum geplärre in der area kotzt die großbildleinwand pathos aus: ein nett geschminktes usa-kind vor dem star-sprangled-banner. ich denke, daß es eigentlich scheißegal ist, wo und wie diese hymnegespielt wird, sie wirkt IMMER unangenehm aufdringlich. ich beschließe, nicht weiter darüber nachzudenken, sondern mich auf das anstehende spiel zu konzentrieren und lasse auch den deutschen nazi, der sinnigerweise zwischen ghanaen und amerikanern steht,links liegen.
ich hätte mich vorbereiten sollen, schießt es mir durch den kopf, denn ich kann weder verpaßte torchancen noch tore an sich bewerten und einschätzen, was mich kirre macht. "ganz schön verkopft, was?", fragt der schöne mann, den ich wortlos ansehe und mir denke: "du hast gar keine ahnung,wie sehr..." ich ärgere mich nämlich maßlos über mich, weil es eigentlich egal ist, ob ich von dem spiel etwas verstehe oder eben nicht. ich müsste mich nur fallenlassen in die situation um mich herum -und kanns nicht. lieber gar nichts machen und nichts verpassen, was mir die feinheiten des fußballs von selbst erklärt und dazu führt, niemanden fragen zu müssen.
im verlauf des spiels werden die amerikaner berechtigterweise immer kleinlauter und ich beschließe,mir doch kein usa-trikot zu kaufen (stylishe hintergründe!!!). gelb stünde mir schließlich auch ganz gut. das ende naht und damit der abpfiff, der zum anpfiff für das offizielle jubeln werden wird. so ist es dann auch.um mich herum schreit es, springt es - ist es aktiv. nur die kleine lesof steht inmitten der lebenden masse wie ein fels in der brandung: jubelt nicht, schreit nicht, springt nicht, bewegt sich keinen millimeter und sagt kein wort. nicht, weil sie sich nicht freuen würde -ganz im gegenteil, das tut sie. sehr sogar und zwar an den menschen um sie herum. und dann ärgert sie sich über ihre verpaßte "torchance", darüber, daß sie das nicht kann, haltung bewahrt wie immer, wenn es völlig unnötig ist.
wir bleiben noch ein bißchen und landen in einem pulk tanzender ghanaen. dazwischen ragt ein deutscher hühne hervor, der gänzlich konträr zum deutschen beeing das geschehen um ihn herum so derart genießen kann, daß ihm die freude daran versinnbildlicht aus den augen strahlt wie zwei leuchturmlichter. black-mommies dazu, die kinder auf den schulter, auf dem bauch, auf dem rücken - tanzend. schön.
wir tanzen auch - ein wenig nur, denn wir müssen zurück zum zug. schimpfen beide, daß wir nicht bleiben können. haben noch 1,5 stunden zeit, die er damit verbringen wird, seine reportage zu schreiben. um acht ist deadline. also suchen wir ein café mit ner steckdose für seinen laptop und landen in einem eiscafé in der einkaufspassage nürnbergs.
auch das genieße ich, obwohl ich mittlerweile hundemüde bin: wie er schreibt und ganz woanders ist und ich daneben sitzen kann, mit nem cappuccino, ner kippe und meinen füßen auf dem stuhl gegenüber. daß wir nicht reden können jetzt und nicht müssen, daß die stunde schweigen nicht langweilig ist, sondern schön.
wir gehen und draußen sagt er mit einer suchenden hand backyards "wie war das mit dem arschtaschenlaufduett?" ich lache: "da sind keine taschen an der hose..."
der zug kommt und wir finden tatsächlich zwei plätze nebeneinander, schauen uns die fotos, die er heute gemacht hat, auf dem laptop an.ein zufallsbild verrät mein dabeisein: ich bin deutlich im hintergrund zu erkennen. das geht nicht. also bemühen wir den fotoshop, schneiden meinen kopf aus und doppeln ihn mit dem kopf der frau in meinem vordergrund. wir lachen und nennen das machwerk "mutter und tochter". (hinten neben der frau im ghana-shirt)
später legt er meinen kopf, den er vorher beschnitt, seiner existenz beraubte, auf seine brust. ich rolle mich zusammen auf ihm und fühle mich wohl.

Mittwoch, 21. Juni 2006

ich bin so ein guter mensch

ich kanns gar nicht fassen.
erste gute tat: beerdigung beigewohnt OHNE blöde sprüche. das fressen danach ließ ich allerdings aus. hätte nämlich nicht länger an mich halten können, auch weil mir noch ein paar ideen zur friedhofsgestaltung durch den kopf schwirrten...
zweite gute tat: deutsche wirtschaft angekurbelt (2 paar schuhe, drei oberteile, eine hose). bin stolz auf mich,ließ nämlich die u-wäsche-abteilung heute glatt links liegen.
dritte gute tat: meinen fernseher verborgt, damit welche fußball schauen können. werde allerdings beiwohnen und mich den ganzen abend scharf in der nähe des schönen mannes bewegen. lustig deshalb, weil in dieser runde keiner weiß, daß wir und so weiter (bis auf die t.).welche schönes spielchen -freu mich...

Dienstag, 20. Juni 2006

dozenten privat

heute stand unsre private lehrstuhl-grill-session an. ham wer dann ins institut verlegt, das wetter spielte nicht mit.
tja, was soll ich sagen: ich hab es genossen. und zwar deshalb, weil wir irgendwann bei musik landeten.mein überaus geschätzter doktorvater zeugte mit süßen 50 noch eine tochter. und muß sich jetzt deren musik antun (sie ist 16). prinzipiell stellt er fest, daß sich der musikgeschmack seiner schoßesfrucht ja endlich in nachvollziehbaren bahnen bewegt, seit sie ihren freund hat. als beispiel benennt er shakira. kann er nachvollziehen, sagt er, die hat feuer in der stimme. ich verziehe abschätzig mein gesicht und sage: "sorry l., aber dieses atonale geschwirre zwischen kopf- und bauchstimme geht mir grandios auf die nerven. ich weiß nie, ob die sich grad selbst an kreuz nageln läßt oder lassiv sein will. möglicherweise beides.keine ahnung. aber ey, nee..."
er: "na was hörst du denn in der preisklasse"
ich: " ich entdecke zunehmend deutsche musik. clueso find ich grad toll, textlich nicht, aber wegen der stimme. auch ganz groß: placebo und smashing pumpkins."
l. kennt die nicht,wohl aber k.l. (zarte 48): "ja placebo, ganz groß, diese vehemenz in der stimme. ich war ja bei rock am ring und hab die gesehen. sahne." ich war nicht bei rock am ring, habe aber mit einem feuchten höschen der emtefau-übertragung beigewohnt.
der wein ist leer, die nächste flasche wird geholt. dummerweise ist j.w. bereits gegangen und mit ihr auch der korkenzieher. was tun? reindrücken, sagt der e. und versucht sich tapfer so lange, bis der korken zu etwa zweidritteln nach unten geschoben ist. ich kann mir schon kaum mehr das lachen verkneifen,weil mich diese korken-reindrück-situation daran erinnert, daß ich a) schon ziemlich lange keiner mehr beigewohnt habe, nämlich in etwa seit ich meinen eigenen haushalt habe und da saufen kann und mich nicht mehr vor meinen eltern verstecken muß und b) wir ja immer noch akademiker sind, die generell keinen spaß haben ;-)
irgendwann fällt l.ein, daß er ein taschenmesser im auto hat, also begleite ich k.l. (auch schön: l. hält wie selbstverständlich und völlig gönnerhaft k.l. den schlüssel vor die nase: "ICH geh nicht", soll das heißen) hinunter. korkenzieher am taschenmesser ist zu kurz, da kommt ein student. wir sind schon reichlich bepitscht und k.l. ruft: "ey. bleib mal stehen. hast du n korkenzieher?" der ziemlich junge student ist konsterniert. da stehen augenscheinlich ein besoffener dozent (erkennbar am anzug) und daneben eine nicht minder besoffene junge frau (mich machte der garantie als studentin aus) vor einem dicken benz mit ner flasche wein in der hand. ein bild für den uni-tratsch...letztlich bekommt k. die flasche mit ner schere auf. und wir saufen weiter.
wie das so ist, fängt der dozent irgendwann an, seine seminare auseinanderzunehmen, vielmehr die studenten darin. sagen wir mal so - um die herzen der evtl. mitlesenden studenten nicht zu brechen - WIR KÖNNEN KEINE SPOWIS LEIDEN. WIR finden die grundsätzlich doof - ohne ausnahme.deren einfachgestricktheit ist vielleicht noch für die dauer von zwei spowi-referaten erträglich, danach aber...ebenso dämlich finden WIR diese piepsenden lehramtsmäuschen, die besser in ne dauerschleife auf der penne geblieben wären, als in die freie wildbahn entlassen worden zu sein. grund: die können nicht selbständig arbeiten. die brauchen immer ne vorlage, etwas zum abpinseln. wenn sie das eigenständige arbeiten dennoch anfangen zu lernen, schreiben die ganze sekundär-texte nach und ab. fürchterlich auch die vorstellung derartiges gewächs zieht die nächste historikergeneration heran. die sitzt nämlich dann wieder in unseren seminaren. und WIR, tja WIR wollen ja eigentlich nur gut arbeiten.

so ist es nun mal...

ich sitze bei der t., die sich ein paar stunden zuvor "entmannte" - aus vernunftgründen. sie scheint gefaßt und ich kann ihre kühle im moment der final-cut-aussage nachempfinden. ich kenne diese gefühl: wenn alles zerbirst in einem und man die wände hochgehen mag vor verzweiflung und dann: der große schalter. der legt sich von allein um, man zwingt sich nicht zur kühle gegenüber dem menschen, den man liebt. schutzmechanismen - damit man nicht vor die hunde geht. während sie erzählt, rase ich durch mein leben. vergegenwärtige mir ungewollt ähnliche situationen: als ich f. rausschmiß und ich mit zuklappen der tür anfange, mittagessen zu kochen. als ich mich von bo trennte, der heulend vor mir stand und ich nur daran dachte, ob ich den zug noch schaffe.
später sag ich zur t., daß es schon verrückt ist, daß man immer und wider besseren wissens sich auf sachen einläßt, die nicht gut gehen KÖNNEN. wie oft man das schon ganz am anfang weiß und tuts trotzdem: nur noch heute, nur noch einmal und irgendwann: ach, ist eigentlich egal - ich genieß es einfach und bleibe rational. was man im übrigen schon lange nicht mehr ist, wenn mans überhaupt je war. "tja", sagt t. "so sind sie halt die menschen." ich stehe auf, umarm sie: "ja,du schönes dummes menschenkind".

Montag, 19. Juni 2006

...

die lesof hatte heute einen scheiß-tag. alles doof.

dann geht die lesof eben noch mal fix in die stadt, weil sie einen weißen tröster braucht. sucht sich natürlich mit sicherem händchen genau die supermarktkasse aus, an der die lahmarschigste kassiererin sitzt. dazu noch zwei omas. was machen die um die uhrzeit draußen?keine tranquilizer gekriegt im altenheim oder was? werden wir jetzt aktiv oder was?
mit eine geschwindigkeit die nahe an eine zeitlupe heranreichen kann,packen die ihren scheiß-joghurt und den einen apfel und die mini-single-colesterin-freundliche margarine aufs band. ihn mir kocht schon die frage auf, ob sie vielleicht nicht einfach mal ne BUTTER kaufen wollen. so 60 jahre nach kriegsende kann man doch auch mal klotzen und sich und seinem körper was gönnen. MAN LEBT DOCH NUR EINMAL!! und ihr v.a. nicht mehr lange. und dann der absolute voll-horror:inge koschmidder nr. 1 fällt ein, daß sie den leckeren höhlenkäse vergessen hat. "waltraud, geh doch noch mal schnell los, sonst müssen wir uns noch mal anstellen, das machen meine beine nicht mit, ich hab da schon wieder so wasser drin, das ist das wetter, so schwül, aber es hat ja geregnet vorhin, war aber auch keine abkühlung, waltraud, nun mach doch mal, die junge frau hinter dir wartet schon - sie (zu mir gewandt) haben doch bestimmt noch was vor heute. ach, als wir jung waren, da haben wir uns immer zum wandern getroffen. sie wandern bestimmt nicht mehr heute (mit blick auf meine 2 flaschen wein) - haha..." kurzer einschub: waltraud hat augenscheinlich auch wasser in den beinen, was sich an der hinkenden art und den überquellenden knöcheln ersehen läßt. DA TUTS MIR ABER LEID FÜR WALTRAUD, DAß DER SCHEIß-KÄSE AM ANDEREN ENDE DES GROßSUPERMARKTES IST. der kassiererin kommt das gelegen, kann sie ihren mund mal an die wasserflasche schmeißen. auf die idee, mich mal fix abzukassieren, kommt sie natürlich nicht. inge koschmidder beschwallt mich weiter, was ich mit den zwei weinen vorhabe. mir reichts: "liebe nette frau, ich habe keine lust mich zu unterhalten - zumindest nicht über meinen alkoholkonsum. über strickmuster gerne, wirklich, is mein hobby -wenn ich nicht grad mit dem jung-mädel-bund wandere." zack, das saß und dann fängt sie an über die unhöfliche jugend zu lamentieren und das das früher nicht so war, da zählte noch der respekt vor dem alter. "vor dem schon, vor allem vor meinem" geb ich zerknirscht zurück und frage, ob ich mal schnell nach waltraud schauen soll...
gefühlte 24 stunden später hab ich meinen wein bezahlt. die kassiererin unternahm geistesgegenwärtig konfiktmanagement und ließ mich vor. und ich, ich bin froh, heute noch für gesprächsstoff im altenheim gesorgt zu haben. das war meine gute tat heute - falls ich mittelbar an einem herzinfarkt schuld trage, wärens dann schon zwei.

dann les ich hier noch ein kommentar inkl. verlinkung und lande tatsächlich auf ner christlichen ? website, wo auch noch ne deutschlandfahne prangt und irgendwas mit benedikten. das kann ich ja super leiden. von mir aus kann ja jeder seine oblate backen, wie er will - das interessiert mich so was von überhaupt nicht.aber scheiße,laß doch meine site in ruhe. oder soll ich mal posten, was ich so über christlichen glauben denke. von pervertierten darstellungen eines sterbenden menschen, nur um den gläubigen immerdar seine schuld und christi übernahme selbiger vor augen zu führen? von den infantilen gütiger-mann-mit-weißem-rauschebart-darstellungen: DU SOLLST DIR KEIN BILDNIS MACHEN - heißt es doch. von den bigotten moralvorstellungen und dogmen: fickt euch doch, zeugt kinder, ihr lieben armen menschen jenseits des speckhorizonts der ersten welt. das ist euere aufgabe... verhütet ja nicht, wenn ihr aids kriegt, dann ist es gottes wille oder strafe, wenn euch die bälger verrecken, weil ihr nichts zu fressen habt für sie, dann seid euch gewahr: sie sind bei gott, da gehts ihnen gut.macht das nächste. leben und sterben -so ist gottes welt. und immer dran denken:jesus übernahm eure schuld, er ist für euch gestorben. kommt doch jetzt nicht mit eurem kleinen leid! zahlt eure kirchensteuern und seid brave kirchgänger: zu mehr seid ihr ja nicht auf der welt.
damned, hab ich heute eine laune.

Sonntag, 18. Juni 2006

fußball-outing

er: "ich komme so gegen zehn"
ich" oh, das ist gut, kann ich meine sendung noch zu ende schauen"
er" würd mich ja jetzt interessieren, was du guckst..."
ich "fußball natürlich"
ich hatte natürlich nicht fußball laufen, sondern einen krimi, denke mir aber, daß umschalten nicht schaden würde, kommt letztlich ja irgendwie auch aufs gleiche raus und nachdem ich den schönen mann schon einen abend vorher in sweeten italien-hotpants und nem weißen tanktop empfangen hatte (damit ihm die fußball-hure nicht ganz so fehlt und ich mich quasi als selbige versinnbildliche),denke ich mir: ziehste mal gleich.
es klingelt und auf der treppe frag ich ihn noch, wie man eigentlich die ballgeschwindigkeit mißt. ich bin kurzzeitig erstaunt von mir selbst, denn ich merke aufkeimendes interesse.
er wiederum war wohl auch etwas erstaunt, als dann tatsächlich fußball läuft, sagt noch: "müssen wir nicht schauen". "doch", sag ich, "is o.k. willst du n bier?"
nimmt er natürlich gerne. ich erinner mich, daß er erwähnte, verspannt zu sein, befehle ein sich-lang-machen, hemd ausziehen und dann bekommt er eine massage von mir.
er: "das glaubt mir auch keiner, fußball gucken [mit dir], bier dazu und massiert werden." (anmerkung in eigener sache: finde,daß ich eine nahezu perfekte geliebte bin)
ich grinse in mich hinein, denn ich weiß, daß er anderweitig wohl eher nicht abzulenken wäre, was ich aber auch eigentlich gar nicht will, denn ich massiere wirklich gern und mit leidenschaft alles und jeden.
und dann laß ich mir in marginalien die fußball-welt erklären. wie das so läuft mit den "nationalspielern", der nachspielzeit, der abstellung von fußballern für die wm, daß man sich weltweit einigt, wenn wm ist, damit nicht daneben auch noch anderer fußball gespielt wird und und und.
lasse mir später die fotos zeigen, die er auf seiner deutschland-ist-im-fußball-fieber-tour gemacht hat und find es schön, daß er seine eindrücke gar nicht so recht formulieren kann, weil es so viele sind, die sich setzen müssen und ich merke, wie sehr ihn das begeistert. ich genieße solche augenblicke - menschen, die etwas erzählen wollen und nicht können, weil sie so davon ergriffen sind und man denen nur in die augen schauen braucht, die dann glänzen. da brauchts keine worte - wirklich nicht. lieber küß ich ihn auf die schläfe DAFÜR.
und kurzzeitig erklärt sich mir auch - und zwar nicht über den weg des spieles an sich - wieso 44 monströswadige, behaarte männerbeine so interessant sein können. und die lesof fährt mit ihm am do nach n.: fußball gucken. ich werde es aufsaugen, sozialstudien machen und mich freuen, daß wir uns mal nicht verstecken müssen und trotzdem untertauchen in einer menschenmasse.
"ich mag dich" sagt er noch viel später.ich will nicht, daß er mich mag. mögen kann man seine freunde, seinen lieblingsjoghurt, die "tapete an der wand" oder was weiß ich. wir sind aber nicht befreundet und ich möchte auch nicht behaupten, daß ich wie ein joghurt aussehe und mit einer schicken tapete will ich auch nicht verglichen werden. außerdem weiß ich, daß er mich mag und sich wohl fühlt mit mir. begehren soll er mich, schön finden, spinnert von mir aus manchmal. alles -nur alles nicht eingepreßt in einen satz, der so gar nichts aussagt, eine paraphrase ist, einfach gedroschen und immer zitierfähig. man muß nichts benennen, statuieren. nicht so jedenfalls.
er verpaßt seinen zug am anderen morgen, der ihn wieder zurück bringen soll zur hure. hektik - mag ich nicht am frühen morgen. ich bin noch nicht mal richtig wach, zu unseren spielchen kommen wir nicht mehr, noch nicht mal seinen am morgen notwendigen kaffee schafft er. er küßt mich flüchtig und trollt sich zum bahnhof. ich geh wieder ins bett - es riecht nach ihm und ich schlafe mit einem lächeln ein.
und weiß, daß ich ihn begehre, schön finde, es genieße,mit ihm zusammen zu sein, mit ihm zu schlafen - und daß ich ihm nie sagen werde: "ich mag dich."
stattdessen renne ich an seiner tür vorbei, sehe seine hingeschlonzten turnschuhe davor und freu mich- einfach so, ohne das warum definieren zu wollen.

Donnerstag, 15. Juni 2006

kannst du mein monster halten?

mein monster hat mich besucht heute nacht. es wollte kuchen essen mit mir. napfkuchen mit schokoinseln - mein lieblingskuchen.ich ärgerte mich, daß das monster dies weiß, dann ärgerte ich mich, daß der mensch, der das monster erschaffen hat, wie bei vielem anderen was mich betrifft, so indiskret war, dem vieh fütter zu liefern. das monster rannte hinter mir her - mit dem kuchen in der einen und dem bastard in der anderen hand. es schrie irgendwas von: "sie haben den gleichen vater, wir MÜSSEN doch...". nichts müssen wir, sag ich und ersteche es. immer wieder und immer wieder. der bastard, der meines kindes halbbruder ist und meine lebenslüge an mein kind, sieht dem vater nicht ähnlich. darum schmeiß ich es gegen die wand. hätte ich es gekonnt, wenn es dem vater ähnlich gewesen wäre? wahrscheinlich nicht - blöd und gluckig wie ich bin, hätte ich s an kindesstatt genommen: "hat ja nun kein`mutter mehr". und: ich bin die bessere - mutter-.
mein,das monster ist ein widergänger. ich weiß nicht, wie oft ich es schon getötet habe im traum, in der realität, in blödsinnigen versuchen,es mir tatsächlich aus dem kopf zu SCHÜTTELN: NEIN, NEIN, geh raus da jetzt, geh. ich will nicht an dich denken. klappt bloß nie.
abstand halten,laß dir doch das leben nicht kaputt machen, schreit es aus den richtungen, die die geschichte kennen und miterlebt haben. wir reden weiter, wenn euch so was mal geschieht, möcht ich zurückschreien und sage nur: "ja, ich weiß." und gelobe besserung.
es ist schon besser geworden - wirklich. das monster taucht nur noch selten auf. und auch die morde an ihm sind lange nicht mehr so perfide und für es quälend, wie sie einst waren. lieblingsfantasie: ich binde es an einem zu langen gummiseil und schmeiße es vom uni-turm. es knallt mit dem kopf auf und wird wieder hochgezogen - und wieder und noch einmal und noch einmal...erstechen reicht heutzutage, um mir wenigstens für den rest der nacht halbwegs ruhigen schlaf zu ermöglichen.
mitten in der nacht klingelt das telefon.mein ex-schwiegervater ruft an - betrunken. seine mutter ist gestern gestorben. wir sollen zur urnenbeisetzung. ich sage: "ich gern(macht man so was gern?), leah nicht." dann überlege ich, leahs vater zu darüber informieren. er und seine eltern haben keinen kontakt mehr - eine (un-)mittelbare folge des monsterauftauchens. und mir wird gewahr, daß es nicht nur mein leben zerstört hat, dafür gesorgt hat, daß meine tochter ohne vater aufwächst. daß, was sie an familienleben mitbekommen hat, dürfte sie mittlerweile vergessen haben. es hat den rest auch noch zerstört. es gibt keine familie mehr. nicht für sie,nicht für mich, nicht für ihren vater. einfach so, nix mehr da. weil der eine - dem männernaturell entsprechend- seinen schwanz irgendwo reingehangen hat und weil die andere es nicht ertragen konnte, daß ich trotz allem noch auf dem throne saß und sich vorsätzlich hat schwängern lassen. muß man ja was entegegensetzen und "is mir doch egal,ob der frau und kind hat." (zitat: das monster- zu mir).

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Naja, die kommentare lese ich meist eher nicht so....
kraM - 12. Jun, 16:05

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