ich: (hoechst-)persoenlich

Donnerstag, 23. Februar 2006

"die wahrheit ist dem menschen zumutbar",

schrieb einst die bachmann. und die meinhof strikte einen tollen artikel daraus - in ihrer eigenen perspektive von wahrheit.
kürzlich hatte ich mit t. ein tolles gepräch über authentizität - der eigenen beim treffen von unbekannten menschen. man neigt ja dann wohl schnell dazu, sich selbst zu kategorisieren: ich bin der und der, ich mache das und das. die t.ist da mittlerweile reichlich schweigsamer geworden über ihr "beeing" -ich weniger. die gründe dafür sind vielfältiger, als ich es an dieser stelle auszuführen möchte und kann. sagen wir mal so: studium zu ende, neuer abschnitt im leben,allein mit kind und damit verbunden der drang, bloß nicht in die kategorie "allein mit kind und völlig frustriert" eingeordnet zu werden (nebst des umstandes, daß ich erwähnen möchte, daß ich nicht ausschließlich mutter bin und für mein kind lebe).
das ist ja eigentlich meine wahrheit und sie ist damit jeden zumutbar. aber mittlerweile denke ich, daß es gar nicht darum geht, daß nicht meine form von authentizität ist (und damit gebe ich der t. recht).als ich nämlich heute morgen aufgestanden bin und wirklich scheiße aussah, habe ich beschlossen, daß es noch eine andere zumutbare wahrheit gibt - nämlich die meines gesichtes. und das schöne an diesem ist, daß darin verdammt viele wahrheiten über mich stecken. die heißgehaßliebte labialfalte über der nasenwurzel ist je nach befinden tiefer als der mariannengraben oder aber auch nur leicht zu sehen, meine tricoloraugen strahlen je nach wetterlage und befinden entweder in grün oder in pfützendreckig und meine lachfalten um die mundwinkel kann ich mittlerweile so unkontrolliert in szene setzen, daß selbst das allerfalscheste lächeln echt wirkt (es geht natürlich und auch viel häufiger auch anders herum) und meine nase verrät am ehesten irgendeine wahrheit.die fängt zum beispiel an, schweißperlen zu bilden, wenn ich nervös bin, während ich die ganze situation aber zugleich mit meiner mir eigenen art von schnodderigkeit verdecken kann.
kurzum: mein gesicht lügt nie, egal was ich zugleich verbal von mir gebe oder unter wieviel tonnen von makeup und durchgestylten klamotten ich mich verstecken möchte. und darum: wenn ich nächsthin früh aufstehe und mein gesicht mir schon sagt, daß ich mich nicht so toll fühle, noch bevor ich überhaupt den grund für mein unwohlsein lokalisieren kann, benennen kann, werde ich den menschen mein "wahres gesicht" zumuten -weil es zumutbar ist.
kürzlich sagte die t.mitten in einem gespräch, in meinen monolog über etwas, daß mich sehr beschäftigte und was demnach zu reichlich stirnrunzeln auf meinem gesicht führte: "du siehst gerade sehr schön aus, wie du die stirn runzelst" sie hat mich damit so sehr ausgenockt, daß der eigentliche inhalt dieses satzes gerade erst bei mir ankam. ich bin und kann schön sein,wenn man mir meine sorgen ansieht.
der flo hat mir die falten auf der stirn immer mit den fingern weggestrichen. "schau nicht so böse" hat er dann gesagt und das thema gewechselt - damit ich wieder schön AUSSEHE...

Montag, 20. Februar 2006

urlaub

brauche ich dringend. drum mal fix ins netz und was kinderfreundliches rausgesucht. tendiere zur ost- oder nordsee. föhr gefällt mir - ebenso die ferienwohnung von arft arftsen (auch kein witz...)

Freitag, 17. Februar 2006

oha - überraschung

wider erwarten war der vortrag sehr gut. ich habe ein neues wort gelernt: "bewußtseinsgulasch". werde es in meinen ständigen wortschatz aufnehmen.

im elfenbeinturm

heute ein netter vortrag im kollquium (der steht noch an, ich bereite mich aber schon mental vor). wie schön es wieder wird. die ganze ambitionierte riege trifft auf unsere geliebten doktorväter, externe zweitfachbetreuer, institutsdirektoren und und und. ich mittendrin - natürlich auch ambitioniert, allerdings bei weitem nicht so verknöchert. wie sie sich alle wieder gegenseitig ausstechen wollen/werden mit ihrem wissen, ihrem name-dropping. nur ich werde aus einem fensterchen des wissenschaftlichen elfenbeinturmes schauen und verzweifelt warten, daß unten jemand erscheint und nach rapunzels haaren verlangt.
eben lese ich die kommentare zum geplanten workshop im märz. da ging mir schon wieder das messer in der tasche auf. phillipp möchte methodisches klären (zettelkasten, datenverarbeitung etc. zu ordnungszwecken) udn entschuldigt sich für sein egoistisches anliegen - das war der einzige vorschlag, den ich annehmbar finde.
manja möchte die täter-opfer-perspektive der dritten nachkriegsgeneration besprechen und schickt gleich ne literaturliste mit. und ich? ich komme wie üblich nicht umhin, vorschlagen zu wollen, uns nackt in einen kreis zu setzen um über sexuelle probleme zu reden. jeder andere in meinem umkreis fände das lustig, wenn ich es aber hier vorschlage (um mal klar zustellen, daß sich manche leute schon totgearbeitet haben), dann bin ich wieder die doofe. ach, was mich das ankotzt. drei tage wissenschaftsdebatten, die nur darauf hinauslaufen, dem gegenüber zu beweisen, daß man gaaaanz toll arbeitet...

Mittwoch, 15. Februar 2006

v-day: not still a d-day

gestern war ja der feiertag der floristenmafia. und auch wenn man sich gegen derartigen scheiß von "übern teich" wehrt, wird man ja doch zugeleiert damit. angefangen hat es auf der arbeit, die beschloß, daß rosen verteilt werden müssen. eingedenk der tatsache, daß es gestern schweinekalt war und ich definitiv keine lust auf promo hatta,kam mir das ganz gelegen -schnell und leicht verdientes geld eben. und außerdem: die frauen haben sich wirklich gefreut. und ich mich deshalb auch.
abends war die ein-eltern-familie dann noch auf einem kindergeburstag. der papa des geburtstagskindes hatte für die mama einen kuchen gebacken (wg. v-day). mich hätte das unter anderen umständen fürchterlich traurig gemacht, weil mir niemand einen kuchen bäckt, aber ich hatte ja schon so viel rosen-freude verteilt, daß es egal war. und der geburtstag war super schön. die eltern sind liebe freunde von mir und ich hätte den v-day nicht schöner verbringen können - nämlich bei menschen, die ich mag und die mich mögen.

Montag, 13. Februar 2006

...

da hab ich mir eben nur mal aus langerweile meine magisterarbeit nochmal durchgelesen (eigentlich häng ich ja über meinem diss.-exposé, aber das geht nicht voran und da wollte ich mich selbst mit meiner congenialen mag. beweihräuchern). ohjemine... wie ich auf die mag. ne eins null kriegen konnte, ist mir gerade sehr schleierhaft. ich bin ein formulierungskrüppel, ein sentenzenvergewaltiger... ich bin lutzens protegé nicht wert.
kürzlich unterhielt ich mich mit jmd. über lutzens art, sich seine doktoranden zusammen zuscharren. er bemerkte einen eindeutig hohen anteil an stark rauchenden, dunkelhaarigen frauen. ob das des rätsels lösung ist? lutzens affinität zu frauen, die man in den 50ern/60ern wohl als existentialistinnen bezeichnet hätte, zumindest ihrem äußeren nach? wenn der dazugehörige fette schwarze lidstrich noch en vouge wäre, würden wir im kolloquium alle so rumlaufen?
der kann doch nicht allen ernstes der meinung sein, ich wäre promotionswürdig. aber irgendwie sie wir ja auch alle noch biegsam -vielleicht ist es das. bevor er abtritt (und das bitte nicht vor ende meiner diss.) will er noch ganz viele kleine lutzis formen.
ich will aber nicht lutz sein, ich mag keine pfeife rauchen und mich mit jungen dunkelhaarigen männern, die rauchen umgeben (naja, vielleicht doch.) ach was weiß ich. ich hätte ne lehre machen sollen. dann hätte ich jetzt keine probleme.

kauf mich!

eigentlich wollte ich ja heute nur ein geburtstagsgeschenk fürs lischen kaufen (des kindes beste freudin). nach hause kam ich (außer mit dem geschenk) schon wieder mit neuen schuhen. das ist jetzt das paar nummer 40 oder so. ich habe natürlich einen grund fürs schuhekaufen. ich muß ihn nur noch finden. ich schwanke zischen valentinstagsvordepression und singlefrust. die neuen schuhe sind vorn spitz (also quasi phallisch). eben sagt das kind: du hast genau die selben schwarzen schuhe wie die anderen. stimmt nicht ganz. die neuen sind zartbitterschokobraun. zurück zum phallischen an den schuhen: ich kann ja nun auch nix dafür, daß die schuhindustrie spitze stiefel fabriziert, die genau an meine füße passen, oder nicht? und phallisch sind sie nur in sofern, als daß ich damit jedem manne bei bedarf (und besonders gern einem vertreter davon) kräftigst in die cojones latschen kann. so siehts aus: schuhe sind waffen! gegen depressionen und gegen die depressionsverursacher!

Sonntag, 12. Februar 2006

...

kürzlich in der kita ein aushang vor der gruppentür: elternstammtisch am donnerstag um 20 uhr. toll, denke ich mir, gebeutelt von sozial-kommunikativen defiziten, kriegste keinen babysitter. glücklicherweise traf ich dann die initiatorin des ganzen und wir quatschten ein bißchen. es stellte sich heraus, daß sie jetzt auch allein mit ihren plagen ist und lustigerweise aus genau den selben gründen wie ich. "ihre" schlampe heißt katja - dito. so konnte ich endlich mal ein russisches slangwort (mit besten dank an j.j.) anbringen: "katja" ist der umgangssprachliche moskauer ausdruck für eine straßennutte. die mama aus der kita mußte lachen und das tat sie wohl länger nicht mehr...
ich konnte trotzdem nicht hin, aber glücklicherweise konnte ich den "elternabend" zu mir nach hause verlegen.
ansonsten: der leah-papa " wieso sagst du der leah, daß kakao schlecht ist? (hab ich nicht gemacht, aber egal!) du mußt mir mal ein bißchen vertrauen..." mein kinnladen klatschte mit der wahnsinnsgeschwindigkeit von etwa 5 warp auf den boden (ich denke, gleichzeitig gab es irgendwo in australien ein erdbeben). nicht, daß ich keinerlei grund hätte, ihm auch nur einen milimeter über den weg zu trauen - nein, ich setzte mich darüber hinweg und gebe ihm das kind sogar über nacht in seine wg mit, telefoniere nicht hinterher, um zu wissen, wohin der mit ihr "gassi" geht etc. klarer fall von perspektivverengung aus blödheit. und als der dann noch mein neues schlafzimmer sah und das neue 90x200 cm bett (ich habe mich halbiert) und sich nicht entblöden konnte zu meinen: "n' bißchen eng für zwei,meinste nicht?" war es dann endgültig aus und ich mußte erstmal vom leder ziehen. nicht daß er an dieser bett-verkleinerung schuld trüge, ebenso wie am halbierten einkommen, halbierten quadratmeteranzahl inkl. notwendig gemachten umzug, an der halbierten familie (man nennt das neudeutsch ein-eltern-familie), halbierten arbeitszeit wg. regelmäßigen besuchen bei t.-g. und und und - wieso sollte ich dann nicht konsequenterweise auch mein bett teilen?
manchmal frag ich mich wirklich, wie der es mit seiner dummheit hinbekommen hat,ein so intelligentes und schönes kind zu basteln (leider läßt sich sein erbanteil daran nämlich nicht ignorieren). vollpfosten!

Samstag, 4. Februar 2006

...

wegen permanent schlechter laune hab ich heute zur geistigen und sozialen erbaung mal etwas caritatives getan: meinen und leahs kleiderschrank ausgemistet und die klamotten an die tafel gegeben. toll! arme kinder können sich jetzt freuen, ich hab platz im schrank und das dringende bedürfnis,diesen wieder zu füllen. glücklicherweise ist der sold-out bei mango vorbei.
leah war recht spendabel und es gab ausnahmsweise auch keine diskussionen über das weggeben ihrer klamotten. wahrscheinlich liegt das aber am gestern gefertigten plan, bei dem es bei gutem verhalten und gemüse/käse essen ein goldenes sternchen gibt. und nein:die idee stammt nicht von der super-nanny.ich bin ja auch pädagoge - mit examen sogar.
außerdem haben wir es nach wochen endlich mal geschafft, ihre erschlauchten baby-born-tattoos abzuschrubben. dumm nur, daß es mit meinen nicht klappte und das kind jetzt völlig durch den wind ist. wieso muß sie ihre abschrubben, wenn ich meine behalten darf. auch die erklärung, daß meine nicht abgehen, fruchtete nix. egal, jedenfalls ist sie jetzt nicht mehr "teddieliert"

Samstag, 28. Januar 2006

kettcar II.

nachdem ich mich -auch von anderer seite insistiert - kürzlich häufiger mit dem single-zustand beschäftige, unveröffentlichte pro-contra-listen anmerke und überhaupt auf der suche nach dem bin, was ICH denn nun eigentlich will, hab ich nun das stück musik gefunden, welches genau meine vorstellungen beschreibt. und weil es so schön ist, darf es hier hinein. es kommt -natürlich- von kettcar, die ich kürzlich wiederentdeckte.

manche sagen, es ist einfach
ich sage: es ist schwer, denn du, du bist audrey hepburn und ich balu der bär.
immer pläne schmiedend dastehen,
so schön und stumm
und ich,ich fang an zu tanzen, werf erstmal alles um
gesucht und gefunden
in der einsicht verbunden:
'du gibst alles, was du brauchst`und
' ich glaub, was ich seh'
endlich mal etwas, was ich fast versteh:
frieden ist, wenn alle gleich sind
sag an, was wir hier haben:
das leben, das wir leben, beschützt im schützengraben
gesucht und gefunden
und du vergißt, was du weißt
in dem gefühl, wir wärn eins
und du vergißt,wie du heißt
manche sagen, es wär einfach
ich sage: es ist heikel,
denn du bist new york city und ich bin wanne-eikel.
wie die dinge sich wohl anfühlen
wenn sie denn noch ganz wärn?
mein lebenslauf gebastelt mit den händen eines tanzbärn
und gesucht und gefunden
in der einsicht verbunden:
'du gibst was du brauchst' und
'ich glaub, was ich seh'
endlich mal etwas, was ich fast versteh:
frieden ist, wenn alle gleich sind
sag an, was wir hier haben:
das leben, das wir lieben, beschützt im schützengraben
gesucht und gefunden und du vergißt, was du weißt.
vergiß romeo und julia!
wann gibts abendbrot?
willst du wirklich tauschen?
am ende warn sie tot
ich werd immer für dich da sein
bist du dabei -
in dem gefühl, wir wärn zwei?

wenn man nun die pronomina jeweils durch ihr gegenteil ersetzt (denn natürlich bin ich audrey hepburn), trifft es genau - eins zu eins -meine wünsche und vorstellungen. und ich freu mich, daß mir jemand das formulieren abgenommen hat, der es um so vieles besser kann,als ich.

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