angeregtes

Montag, 24. Juli 2006

telefonterror

das telefon ist und bleibt auch nach der erfindung von sitzmöbeln ohne lehne, pauschaltourismus und jeanette biedermann eine lobenswerte sache. ganz besonders in anbetracht des umstandes, daß es ständig verbessert wird. ich zum beispiel nenne ein mobiltelefon mein eigen, mit dem ich nicht éinfach nur zu jeder tags-und nachtzeit erreichbar bin. nein, da kann man auch lustige blin-bling-kettchen dranhängen, fotos von sich beim versuch zusammen mit jeanette biedermann auf einem lehnenlosen pauschaltouristen zu sitzen machen, tolle klingeltöne aus dem letzten tocotronic-album draufladen und das allerbeste: mein mobilchen ist so inter-aktiv, daß es sich gern selbst versteckt, während ich mit voller amore in den augen in sämtlichen winkeln meiner handtasche nach ihm suche. was haben wir da immer für einen spaß, mein handy und ich. schön auch, daß ich nach dem genuß von 3 6fachfrappuccino nicht mehr und vor allem wegen einer total verleimten kauleiste den notarzt anrufen muß. das regel ich souverän ausm daumengelenk per sms übern kurzwahlspeicher. tip, tip, hurra!
nun muß ich an der stelle aber auch mal anerkennen, daß hippe mobiltelefone ja nur die spitze des berges an nutzerfreundlichen kommunikationsmitteln darstellen und dabei leicht das gute, alte, brockige analog-telefon vergessen wird. gerade auch von jungen menschen. so ertappte ich kürzlichst einen augenscheinlich noch elternabhängigen beim versuch, den hörer eines öffentlichen telefons zum fotografieren seines ersten barthaares nutzen zu wollen. wider seines erwartens funktionierte dies aus mehreren gründen nicht ganz so toll. auch die idee, sich besagtes fest-netztelefon wie gewohnt in die hosentasche zu stecken, scheiterte kläglich an selbiger. is ja auch schon ganz schön tacky, so ne vor-nokia-antiquität - muß man ja mal anmerken...
meinem rüstigen alter geschuldet verfüge ich ja nun glücklicherweise durchaus über ausreichende erfahrungen mit dem präteritum mobiler kommunikation. zumindest über so viele, daß ich mir statt eines fisher-price-lerntelefons die advanced version leisten darf: ein schnurloses, im farbton auf sofa und tapete abgestimmtes heimtelefon. bis neulich hielt ich das ding ja für durchaus praktikabel, verhinderte es doch schließlich halbe zweidrittel siuzide wegen eines durch die schnur bedingten spontanbondadges während des versuchs, nach den 5 meter entfernt liegenden kippen zu hangeln und beförderte zusätzlich die multitaskingfähigkeit enorm. das ist ja schon was wert, schlließlich kann ich ja nun dank abnabelung gleichzeitig bügeln, fachgespräche über hegelsche dialektik und deren perzeption durch den marxschen materialismus führen und noch schnell das 8-gänge-menü in der küche vorbereiten. allerdings komme ich hier schnell an meine grenzen. nicht wegen der vielen aufgaben gleichzeitig, sondern wegen der extrem ungemütlichen kopf-zu-schulter-mit -telefon-dazwischen-haltung. meine linke halsseite ist mittlerweile derart überdehnt, daß ich auch ohne ein dazwischen geklemmtes telefon geneigten hauptes in mein penthouse im notre dame schlurfen muß.
jetzt bin ich zwar entstellt, aber man soll ja vom äußeren nicht auf die intelligenz des gegenübers schließen. dein aktuelles gegenüber weiß natürlich sehr wohl, daß so ein telefon auch einen lautsprecher hat. aber ich bin ehrlich: ich mag die intimität eines telefonats, die stimme am ohr eben. da bin ich normalerweise kompromißlos. normalerweise...
ich muß mir ein headset für mein schnurloses heimtelefon kaufen. und eigentlich finde ich das sogar gar nicht mal schlecht. verbinde ich somit doch basales mit high-tech und mache mich damit um mindestens weitere 50 meter unabhängig von der basisstation. ganz zu schweigen davon, daß ich dann auch endlich das bügeln nebenbei herrlichst genießen kann....

Mittwoch, 19. Juli 2006

das passiert,

wenn man auf einen anruf wartet. gedanken zur tagespolitik:

fakt ist: deutschland ist das erste fußball-begeisterte land südlich von schweden, daß von allen ländern, in denen nicht SO VIELE kinofilme gedreht werden, behaupten kann: wir haben eine egal frisierte ost-karrieristin als kanzlerersatz. böse gerüchte, die behaupten, sie sei eine frau, konnte angela merkel ja schnell vom tisch fegen. dafür hat sie aber jetzt den irgendwie glammig-verlebten franz müntefering an ihrer geheimem seite, und der wirkt neben ihr ja nun wirklich wie eine wandelnde damenhandtasche. bevor es sonst noch jemand bemerkt: angela merkel ist auch der erste kanzlerich, der im wahlkampf sehr oft die -laut dior - demnächst über uns schwappende modefarbe "nude" getragen hat. nude, also eigentlich eine nichtfarbe, die an die menschliche haut erinnern soll, hat zum ziel, den körper und somit die form wieder ins zentrum der modemacherei zu stellen - sagt dior. mit anderen worten: wir werden spätestens im kommenden herbst alle rumlaufen wie extrem körperbetonte leberwürste. das führt wieder direkt zurück zu angela merkel und der frage: ist es politisch korrekt, der ersten kanzlerin ihre hängegesichtigkeit vorzuwerfen?
eine frage, die definitiv mit einem ohrenbetäubenden "ja" beantwortet werden muß. denn gerade weil sie eine frau ist, hat sie ein recht auf den gleichen unpfleglichen umgang wie männliche hängegesichter: gleiche gürtellinienuntergrenze für alle - sag ich da mal...und finde, daß das auch der leitspruch unserer koalitionspolitik sein sollte: wir müssen den gürtel wieder tiefer hängen! haken wir es also ab: deutschland hat grund, die emotionalen korken knallen zu lassen. wir sind kanzlerin. wir sind frau. deutschland hat brüste.
jetzt frag ich mich nur, wer eigentlich im regierungskabinett jetzt pop-beauftragter ist, nachdem der hippe indiecore-kanzler schröder ja dem auskennertypen und extrem-clubber kurt beck diesen posten zugeschoben hatte. ich glaube, man sollte jemandem von außen diesen posten geben, keinem berufspolitiker. klaus meine von den scorpions scheidet aus, der war zu eindeutig mit seiner rolle als vorsitzender der schröder-jugend belegt, der ist ausgepowert.muß man sich ja auch mal vorstellen: der klaus hat fast im alleingang jeansjacken mit dem schröder-logo benäht, aufkleber verschickt und schröder-fan-treffen organisiert - damals im wahlkampf. also nee,klaus ist raus.
aber wenn wir schon ne kanzlerin haben, wieso sollte dann auch nicht der spaßigste posten im klapperköppekabinett links der spree von einer frau übernommen werden? spontan fiele mir da nena ein. nena, die im leberwurstfarbenen regierungsoverall in schlecht beheizten proberäumen junge bands zu deutschem gesang ermutigt - das könnte ich mir ganz erfreulich vorstellen.
so, ich weiß immer noch nicht, wer den posten inne hat. kann mir jemand helfen? ich muß mich da auch mal selber in die schämecke stellen. bekanntlich bin ich ja trendsetter und hip.deswegen bin ich voll im drive der politverdrossenheit. als weiteres must steht übrigends für den kommenden herbst neben leberwurstoveralls musikverdrossenheit an. haben mir unabhängig voneinander mehrere h&m- fashion-queens exklusiv gesteckt, diese info. grund für den neuen voll-hip-trend: musik ist überall. und was noch viel schlimmer ist: die immer gleiche musik ist überall. derjenige leser, der es also bis morgen mittag um zwölf schafft,eine coffee-to-go-filiale zu betreten, in der NICHT norah jones, katie melua, ein soft jazz-sampler oder jack johnson läuft, bekommt von mir eine leberwurst-to-go. wort drauf!
wer jetzt kommt und mich auf andere lokalitäten wie, sagen wir mal, tattoshops hinweist - vorsicht. während nämlich in den latte-macchiato-terror-tempeln immer nur die gleiche seelenumpuschelungsmusik läuft, wird man es genauso schwer haben, ein tattoo-studio zu betreten, in welchem man nicht kurzhosiger nu-metal-musik ausgesetzt ist. allein schon der austausch dieser beiden musikfarben (also kurzhosiger ziegenbart-metal ab in die kaffeebude und nohra-jones-gezirpe rein in die tattoo-hütte) könnte ja meines erachtens nach durchaus für eine kurzfristige linderung auf dem gebiet der musikverdrossenheit sorgen. aber wahrscheinlich bin ich zu optimistisch, was die lösung diese problems angeht. vermutlich muß hier doch die politik ran, etwa durch die verhängung eines musikfreien sonntags. aus diesem grund bin ich auch für die einführung eines anti-spaß-ministeriums unter vorsitz von peter struck. nicht nur, weil man den politiker an sich durchaus auch mehrfach verwerten sollte, so wegen der erlangung von fachkompetenz und so. nein, peter struck sieht extrem fun-feindlich aus und ist von allen deutschen politikern außerdem derjenige, der schon immer am meisten nach leberwurst aussah...oder nicht?

Mittwoch, 5. Juli 2006

aus die maus

äh, die weltmeisterschaft für deutschland jedenfalls. ja, ja, ich weiß,es gibt noch die möglichkeit wm-dritter zu werden, aber seien wir doch mal ehrlich. dritter platz - pah. das ist so wie: der/die zweite von dsds oder aber auch einfach: immer noch am kindertisch mitsitzen müssen, wenn die erwachsenen feiern.
tja, nun zündet sich ja bei mir beim thema fußball nach wie vor kein kaminfeuer der leidenschaft an, auch wenn mein freundeskreis immer noch über meine frisch erworbenen und fundierten kenntnisse in sachen ballsport staunt. selbige bekomm ich ja derzeit quasi im galopp hinterhergeschmissen - und das ist von vorteil. nicht nur, weil ich ggf. auch mal einen kommentar ablassen kann, nein: eben weil ich nämlich bald ein 2/8-auskennbert in sachen ballsport bin, fällt die typisch frauliche affinität zu gutaussehenden spielern oder aber auch antipathie gegenüber fürchterlich designten trikots gar nicht mehr so ins gewicht.
ähnlich verhält es sich mit den nationalflaggen. ich reih mich da weniger in die riege der patriotismusdebattenhorsts ein. ich gehe ästhetisch vor. beispiele?
a) die flagge australiens. ich find die ja schick. frage ist nur: wie lange brauchte der aussie-fan, um die sich ins gesicht zu pinseln? gabs da auch so stifte für, wie bei der deutschlandfahne? und wie heißt der blauton der flagge? nicht das ich blau tragen könnte... ich bin ja seitenschläfer und wenn ich morgens aufwache, dann ist meine rechte körperhälfte immer so blutleer und blau, so daß ich bis mindestens nachmittags keine blauen sachen anziehen kann, wenn ich vermeiden will,daß man mich nach schlumpfhausen schickt.
b) die flagge trinidad/tobegos. die sieht ja aus, als ob man einen flyer für eine neueröffnete berliner szenekneipe zweitverwertet hätte. nicht daß ich etwas gegen berliner szenekneipen hätte, aber deren halbwertszeit ist bekanntlich begrenzt. die von trinidad war es ja auch - selffullifying prophecy? trotzdem darf dieses kleine lustige land am arsch von nirgendwo gern auf der nächsten documenta ein preischen für augenfreundliches fahnendesign absahnen. überreicht von einem in schlumpfhausen wohnenden exilaustralier, der sich als surfbrett verkleidet hat.
c) die deutsche flagge. wirkt reichlich stumpf, aber hat nicht jedes völkchen ein bißchen die flagge,die es verdient? nicht daß ich jetzt unpatriotisch korrekt meine landsmänner bashen würde. die sind mir ja ans herz gewachsen in den letzten 27 jahren. aber na ja...
d) italien,mexiko und der iran. dieses farbliche bermudadreieck der drei weltwirtschaftswichtigsten länder des universums gestaltet sich ja durchaus kompliziert. mir persönlich wäre das gar nicht aufgefallen, denn ich überlege heute noch jedesmal beim anrichten von mozarella/tomaten und basilikum-gedöns, wie es richtig wäre. glücklicherweise hat der schöne mann allerdings ein auge für derartige feinheiten - also nicht für das anrichten von sommerlichen speisen, sondern für die ähnlichkeit der fahnen und die beklopptheit so manchen fans beim aufmalen selbiger inkl. seiner eigenen verschaltetheit, die meines erachtens aber eher auf den fußball-jetlag und zu viel alkoholkonsum zurückzuführen ist. wie dem auch immer sei: bei diesen drei ländern kann man dankbar sein, wenn man nicht unter rot-grün-blindheit leidet. allerdings und von den farben mal abgesehen: is schon schwierig,sich zusätzlich zur evtl. richtig gemalten farbenabfolge auch noch die kleinen bildchen der flagge in die kauleiste zu pinseln. da muß man abstriche machen und auch einfach mal pauschalisieren. im notfall erkennt man die ethnische zugehörigkeit ja auch an den gesichtszügen des gegenüber - so jedenfalls, wenn der fan auch aus dem lande kommt, dessen farben er im gesicht trägt. und der deutsche an sich hat ja ausreichend erfahrung mit der zuordnung von ethnien...
ich plädiere in diesem zusammenhang also dringlichst für die zusammenlegung dieser drei länder zu einem bis zur nächsten wm und zwar unter einer völlig neuen flagge.stelle mir ein dreifarbiges karomuster vor, in dessen mitte die ineinandergeschlungenen hände des iranischen und italienischen präsidenten zu sehen sind, eingerahmt von den emblemen derjenigen firmen, die in mexiko produzieren. dafür gibts dann aber auch den sonderpreis für fahnengestaltungskreativität vom kinderkanal...

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Naja, die kommentare...
Naja, die kommentare lese ich meist eher nicht so....
kraM - 12. Jun, 16:05

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