weihnachten!
ich hatte es geahnt. weihnachten wird der supergau! nicht, daß ich das nicht jedes jahr im sommer schon mit traumwandlerischer sicherheit voraussagen kann, aber ich laß mich ja auch gern mal überraschen.
und so begab es sich also, daß familie lesof diesmal unter einbeziehung sämtlicher patchgeworkten, exfamiliären und blutsmäßig angehangenen verschwippschwägerungen bis ins 85. glied PLUS altgepflegter freundschaften ins achso besinnliche weihnachtszeitchen startete.
ich persönlich bin ja so mehr der asketische weihnachtstyp. alles, was ich im überschwang an rot-grün-goldenem dekozeugs und "stehrumchen" mit zielsicherem innenarchitektenauge in die wohnumgebung schmeiße, spare ich an kontaktpflege zur w-zeit rigoros ein. es gibt freunde, die tränen feucht aus dem auge wenn ich mich nach dem genuß mehrerer glühweine auf alte zeiten besinne und sie anrufe - das erste mal in diesem jahr. "dich gibt´s ja auch noch", so lautet dann der standartspruch und unter dem rührseligen versprechen, sich mal häufiger zu melden, beende ich das telefonat gewöhnlich nach etwa 5 min - denn dann ist das glühweinglas alle.
eine, wie ich finde, herzige tradition - insbesondere zu einer zeit, wo jeder jeden anruft und zu speckigen weihnachtsgänsen einlädt, auch um es sich mal "richtig schön zu machen".
auf der "verlogenheitsleier" schwimme ich da nicht, auch und erst recht nicht, wenn ich nach dem pflichtessen selbstgebackener, verbrannter plätzchen tine-wittler-like nach hause rolle und mir der kotzdrang die lust auf soziale kontakte zur weihnachtszeit verdorben hat.
nein, mir geht´s da mehr um meine bequemlichkeit. von a nach b zu fahren mit einem umweg über z, um sowohl hier als auch da dieselben gespräche zu führen, halte ich für zeitverschwendung. die übergabe von geschenken in supersüßen geschenktüten, wobei letzter immer das sind, was ich wirklich brauche, sind pflichtveranstaltungen, deren sinn sich mir nicht wirklich erschließt.
nachdem frau lesof also auch in diesem jahr oben beschriebenes vor-w-prozedere mit lebkuchensüßen dauergelächle nach außen und foltergedanken innen über sich ergehen ließ, nahte der tag derabrechnung der beschenkung. unsereins beflaggt den w-baum ja gern zwei wochen vor dem fest- aus dekogründen. unsereins verbaut den w-baum auch am morgen des 24. mit geschenken - dann ist es nämlich vorbei und der wanst nörgelt nicht den ganzen tag. unsereins fährt dann abends ins nächste dörfchen, um dort fern von anderen festtagschristen eine kurze, schöne andacht genießen zu dürfen. bei der unsereins nie zuhört, weil unsereins eigentlich nur wegen der dorfkirche da ist, die - ohne untertreibung - ein kleinod barocken wallfahrtskirchenbaus ist.
bis neulich jedenfalls.
neulich nämlich feierten wir zu dritt. heißt: ich hatte die unrühmliche ehre das herrn lesofsche weihnachtsbrimborium genießen zu dürfen. ich bin ja kompromißfreudig: bevor ich mich nämlich mit plätzchenverkleistertem magen rumstreite, ziehe ich mich zurück und lasse durch den rheinländer das über ossi-jahre angewöhnte jahreshöhepunktgefeiere mit mehreren tonnen weihrauch im nebel des vergessens entschwinden. puff!
was soll ich sagen? das wildschweinragout wurde statt thüringisch italienisch, das kind war nervig, die geschenkverpackungen verstopften den fluchtweg auf den raucher-balkon und vor lauter streßbedingter müdigkeit gabs abends nicht mal sex.wir hangelten uns die folgenden tage an mehreren braten entlang der fleischvergiftungsgrenze, soffen die wahrscheinlich ausgeschenkte menge ostermeßweins des vatikan und zumindest ich schwor mir, nächstes jahr zu allem zu konvertieren, was NICHT weihnachten feiert.
und falls sich jemand fragen sollte, warum ich das jetzt erst erzähle: ich mußte es erst verdauen!
und so begab es sich also, daß familie lesof diesmal unter einbeziehung sämtlicher patchgeworkten, exfamiliären und blutsmäßig angehangenen verschwippschwägerungen bis ins 85. glied PLUS altgepflegter freundschaften ins achso besinnliche weihnachtszeitchen startete.
ich persönlich bin ja so mehr der asketische weihnachtstyp. alles, was ich im überschwang an rot-grün-goldenem dekozeugs und "stehrumchen" mit zielsicherem innenarchitektenauge in die wohnumgebung schmeiße, spare ich an kontaktpflege zur w-zeit rigoros ein. es gibt freunde, die tränen feucht aus dem auge wenn ich mich nach dem genuß mehrerer glühweine auf alte zeiten besinne und sie anrufe - das erste mal in diesem jahr. "dich gibt´s ja auch noch", so lautet dann der standartspruch und unter dem rührseligen versprechen, sich mal häufiger zu melden, beende ich das telefonat gewöhnlich nach etwa 5 min - denn dann ist das glühweinglas alle.
eine, wie ich finde, herzige tradition - insbesondere zu einer zeit, wo jeder jeden anruft und zu speckigen weihnachtsgänsen einlädt, auch um es sich mal "richtig schön zu machen".
auf der "verlogenheitsleier" schwimme ich da nicht, auch und erst recht nicht, wenn ich nach dem pflichtessen selbstgebackener, verbrannter plätzchen tine-wittler-like nach hause rolle und mir der kotzdrang die lust auf soziale kontakte zur weihnachtszeit verdorben hat.
nein, mir geht´s da mehr um meine bequemlichkeit. von a nach b zu fahren mit einem umweg über z, um sowohl hier als auch da dieselben gespräche zu führen, halte ich für zeitverschwendung. die übergabe von geschenken in supersüßen geschenktüten, wobei letzter immer das sind, was ich wirklich brauche, sind pflichtveranstaltungen, deren sinn sich mir nicht wirklich erschließt.
nachdem frau lesof also auch in diesem jahr oben beschriebenes vor-w-prozedere mit lebkuchensüßen dauergelächle nach außen und foltergedanken innen über sich ergehen ließ, nahte der tag der
bis neulich jedenfalls.
neulich nämlich feierten wir zu dritt. heißt: ich hatte die unrühmliche ehre das herrn lesofsche weihnachtsbrimborium genießen zu dürfen. ich bin ja kompromißfreudig: bevor ich mich nämlich mit plätzchenverkleistertem magen rumstreite, ziehe ich mich zurück und lasse durch den rheinländer das über ossi-jahre angewöhnte jahreshöhepunktgefeiere mit mehreren tonnen weihrauch im nebel des vergessens entschwinden. puff!
was soll ich sagen? das wildschweinragout wurde statt thüringisch italienisch, das kind war nervig, die geschenkverpackungen verstopften den fluchtweg auf den raucher-balkon und vor lauter streßbedingter müdigkeit gabs abends nicht mal sex.wir hangelten uns die folgenden tage an mehreren braten entlang der fleischvergiftungsgrenze, soffen die wahrscheinlich ausgeschenkte menge ostermeßweins des vatikan und zumindest ich schwor mir, nächstes jahr zu allem zu konvertieren, was NICHT weihnachten feiert.
und falls sich jemand fragen sollte, warum ich das jetzt erst erzähle: ich mußte es erst verdauen!
lesof - 29. Dez, 20:27