dozenten privat

heute stand unsre private lehrstuhl-grill-session an. ham wer dann ins institut verlegt, das wetter spielte nicht mit.
tja, was soll ich sagen: ich hab es genossen. und zwar deshalb, weil wir irgendwann bei musik landeten.mein überaus geschätzter doktorvater zeugte mit süßen 50 noch eine tochter. und muß sich jetzt deren musik antun (sie ist 16). prinzipiell stellt er fest, daß sich der musikgeschmack seiner schoßesfrucht ja endlich in nachvollziehbaren bahnen bewegt, seit sie ihren freund hat. als beispiel benennt er shakira. kann er nachvollziehen, sagt er, die hat feuer in der stimme. ich verziehe abschätzig mein gesicht und sage: "sorry l., aber dieses atonale geschwirre zwischen kopf- und bauchstimme geht mir grandios auf die nerven. ich weiß nie, ob die sich grad selbst an kreuz nageln läßt oder lassiv sein will. möglicherweise beides.keine ahnung. aber ey, nee..."
er: "na was hörst du denn in der preisklasse"
ich: " ich entdecke zunehmend deutsche musik. clueso find ich grad toll, textlich nicht, aber wegen der stimme. auch ganz groß: placebo und smashing pumpkins."
l. kennt die nicht,wohl aber k.l. (zarte 48): "ja placebo, ganz groß, diese vehemenz in der stimme. ich war ja bei rock am ring und hab die gesehen. sahne." ich war nicht bei rock am ring, habe aber mit einem feuchten höschen der emtefau-übertragung beigewohnt.
der wein ist leer, die nächste flasche wird geholt. dummerweise ist j.w. bereits gegangen und mit ihr auch der korkenzieher. was tun? reindrücken, sagt der e. und versucht sich tapfer so lange, bis der korken zu etwa zweidritteln nach unten geschoben ist. ich kann mir schon kaum mehr das lachen verkneifen,weil mich diese korken-reindrück-situation daran erinnert, daß ich a) schon ziemlich lange keiner mehr beigewohnt habe, nämlich in etwa seit ich meinen eigenen haushalt habe und da saufen kann und mich nicht mehr vor meinen eltern verstecken muß und b) wir ja immer noch akademiker sind, die generell keinen spaß haben ;-)
irgendwann fällt l.ein, daß er ein taschenmesser im auto hat, also begleite ich k.l. (auch schön: l. hält wie selbstverständlich und völlig gönnerhaft k.l. den schlüssel vor die nase: "ICH geh nicht", soll das heißen) hinunter. korkenzieher am taschenmesser ist zu kurz, da kommt ein student. wir sind schon reichlich bepitscht und k.l. ruft: "ey. bleib mal stehen. hast du n korkenzieher?" der ziemlich junge student ist konsterniert. da stehen augenscheinlich ein besoffener dozent (erkennbar am anzug) und daneben eine nicht minder besoffene junge frau (mich machte der garantie als studentin aus) vor einem dicken benz mit ner flasche wein in der hand. ein bild für den uni-tratsch...letztlich bekommt k. die flasche mit ner schere auf. und wir saufen weiter.
wie das so ist, fängt der dozent irgendwann an, seine seminare auseinanderzunehmen, vielmehr die studenten darin. sagen wir mal so - um die herzen der evtl. mitlesenden studenten nicht zu brechen - WIR KÖNNEN KEINE SPOWIS LEIDEN. WIR finden die grundsätzlich doof - ohne ausnahme.deren einfachgestricktheit ist vielleicht noch für die dauer von zwei spowi-referaten erträglich, danach aber...ebenso dämlich finden WIR diese piepsenden lehramtsmäuschen, die besser in ne dauerschleife auf der penne geblieben wären, als in die freie wildbahn entlassen worden zu sein. grund: die können nicht selbständig arbeiten. die brauchen immer ne vorlage, etwas zum abpinseln. wenn sie das eigenständige arbeiten dennoch anfangen zu lernen, schreiben die ganze sekundär-texte nach und ab. fürchterlich auch die vorstellung derartiges gewächs zieht die nächste historikergeneration heran. die sitzt nämlich dann wieder in unseren seminaren. und WIR, tja WIR wollen ja eigentlich nur gut arbeiten.
Titania Carthaga - 21. Jun, 11:41

Ist dir eigentlich mal aufgefallen (sicherlich, ja), dass du deinen jeweiligen "Aktualbegatter", wie dus so schön nanntest, beim Erzählen immer nur mit dessen Nachnamen titulierst? Distanz erzeugen, wo doch Nähe ist.

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