kannst du mein monster halten?

mein monster hat mich besucht heute nacht. es wollte kuchen essen mit mir. napfkuchen mit schokoinseln - mein lieblingskuchen.ich ärgerte mich, daß das monster dies weiß, dann ärgerte ich mich, daß der mensch, der das monster erschaffen hat, wie bei vielem anderen was mich betrifft, so indiskret war, dem vieh fütter zu liefern. das monster rannte hinter mir her - mit dem kuchen in der einen und dem bastard in der anderen hand. es schrie irgendwas von: "sie haben den gleichen vater, wir MÜSSEN doch...". nichts müssen wir, sag ich und ersteche es. immer wieder und immer wieder. der bastard, der meines kindes halbbruder ist und meine lebenslüge an mein kind, sieht dem vater nicht ähnlich. darum schmeiß ich es gegen die wand. hätte ich es gekonnt, wenn es dem vater ähnlich gewesen wäre? wahrscheinlich nicht - blöd und gluckig wie ich bin, hätte ich s an kindesstatt genommen: "hat ja nun kein`mutter mehr". und: ich bin die bessere - mutter-.
mein,das monster ist ein widergänger. ich weiß nicht, wie oft ich es schon getötet habe im traum, in der realität, in blödsinnigen versuchen,es mir tatsächlich aus dem kopf zu SCHÜTTELN: NEIN, NEIN, geh raus da jetzt, geh. ich will nicht an dich denken. klappt bloß nie.
abstand halten,laß dir doch das leben nicht kaputt machen, schreit es aus den richtungen, die die geschichte kennen und miterlebt haben. wir reden weiter, wenn euch so was mal geschieht, möcht ich zurückschreien und sage nur: "ja, ich weiß." und gelobe besserung.
es ist schon besser geworden - wirklich. das monster taucht nur noch selten auf. und auch die morde an ihm sind lange nicht mehr so perfide und für es quälend, wie sie einst waren. lieblingsfantasie: ich binde es an einem zu langen gummiseil und schmeiße es vom uni-turm. es knallt mit dem kopf auf und wird wieder hochgezogen - und wieder und noch einmal und noch einmal...erstechen reicht heutzutage, um mir wenigstens für den rest der nacht halbwegs ruhigen schlaf zu ermöglichen.
mitten in der nacht klingelt das telefon.mein ex-schwiegervater ruft an - betrunken. seine mutter ist gestern gestorben. wir sollen zur urnenbeisetzung. ich sage: "ich gern(macht man so was gern?), leah nicht." dann überlege ich, leahs vater zu darüber informieren. er und seine eltern haben keinen kontakt mehr - eine (un-)mittelbare folge des monsterauftauchens. und mir wird gewahr, daß es nicht nur mein leben zerstört hat, dafür gesorgt hat, daß meine tochter ohne vater aufwächst. daß, was sie an familienleben mitbekommen hat, dürfte sie mittlerweile vergessen haben. es hat den rest auch noch zerstört. es gibt keine familie mehr. nicht für sie,nicht für mich, nicht für ihren vater. einfach so, nix mehr da. weil der eine - dem männernaturell entsprechend- seinen schwanz irgendwo reingehangen hat und weil die andere es nicht ertragen konnte, daß ich trotz allem noch auf dem throne saß und sich vorsätzlich hat schwängern lassen. muß man ja was entegegensetzen und "is mir doch egal,ob der frau und kind hat." (zitat: das monster- zu mir).
TheSource - 18. Jun, 12:22

Wenn Sie dann

oft genug mit dem Kopf aufgeschlagen sind und am Bunjee wieder gen Turm geflogen und zurück und auf und ab und hin und her und - ach da ist es ja, wieso eigentlich siehts m i r jetzt ähnlich und was hat es da gesagt? Ich? Ich bin es? Selbst?
Also wenn Sie davon dann genug haben, setzten Sie sich hin, vertilgen Sie gemeinsam den Kuchen und rauchen Sie eine Pfeife. Eine Indianische. Dann setzten Sie sich ruhig an den Fluß. Und staunen Sie.

lesof - 18. Jun, 20:11

der stolz verbietet's. ich esse keinen kuchen und rauche keine pfeife mit personen, die ich als dreck empfinde. und falls ich mich irgendwann mal unemotional an diese geschichte erinnern sollte (so in 20 jahren oder so), auch dann werd ich das nicht tun. da besitz ich noch die größe,mich tatsächlich in jeglicher form davon abgewandt zu haben und es nicht wieder in mein leben kommen zu lassen-das ich-monster und das sie-monster.
albannikolaiherbst - 19. Jun, 06:07

auf Source. - Es gibt einiges - weniges -, das nicht zu verzeihen ist.

Dazu gehört, einem Kind das Daheim zu zerstören. Es ist nicht das "Fremd"gehen; das bereitet einen Schmerz, über den man tatsächlich mit gemeinsamem Kuchen hinwegkommt, wenn man "Fremdgehen" denn überhaupt als Begriff und Inhalt noch zulassen mag. Sondern es geht um den Eingriff in die Sphäre eines, das sich nicht wehren und auch (noch) keine Haltung zu einem Geschehen entwickeln kann. "is mir doch egal,ob der frau und kind hat": Dieser Satz schafft phylogenetische Feindschaft. Nicht wegen der Frau - in der gerade erotischen Liebe gibt es mit aphroditischem Recht keine Regeln und also keine Rücksichtnahme auf "Konkurrenten"-, aber wegen eines Kindes, vor allem eines Kleinkindes. Liebhaber, ob weibliche, ob männliche, haben dessen Existenz mit gleicher Sorgfalt zu beachten wie die eines eigenen. Und haben Mit-Verantwortung für das Kind. Und Liebe zu erweisen.

Ich weiß sehr genau, was ich hier schreibe. Der von lesof zitierte Satz, wenn er so ausgesprochen wurde, hat eine unfaßbar gemütlose kriminelle Energie und ermöglicht keine Verzeihung. (Schon in "einfachen" Affären mit alleinerziehenden Müttern wird man als Liebhaber fast automatisch zum Vater ihrer Kinder - und zwar, weil die Kinder projizieren, weil sie mit Recht in ihr Eigenes mit hineinnehmen wollen, was ihnen notwendig erst einmal fremd, was aber der Mama so nah ist. Das spüren Kinder immer - sogar dann, wenn sie "objektiv" von einem Liebhaber gar nichts wissen, man ihn vor ihnen geheimhält. Weil ihnen, kindlich gesprochen, der Liebhaber etwas von der Mama wegnimmt. Also muß man ihnen geben. Das gilt für Mädchen wie Jungen. Und für Liebhaberinnen wie Liebhaber. Für neue Partner aber ganz besonders. - Erst etwa mit Beginn der Pubertät, denke ich, wird das anders. Weil sich dann auch die Kinder abzulösen beginnen.)

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