st.
heute ist der 8. juni.ich habe ganz nach meiner fassadenart den ganzen tag den clown gespielt - und es nicht vergessen. ich habe lange überlegt, ob ichs blogge und eigentlich ist das jetzt hier auch mehr für mich,mir fehlt n anderes medium im moment. es geht mir jedes jahr an diesem tag scheiße und immer versaufe ich es allein, weil es mir so schwer fällt, darüber zu reden - immer noch.
heute ist also der 10.todestag. zehn jahre...und wenn ich auf die urzeit schaue, dann sind wir gerade auf dem rückweg von l., in einer stunde passiert der unfall.in einer stunde kracht es, findet die letzte regung in form des sitzvorstellens statt, damit ich raus kann. in einer stunde rennt der s. zur nächsten notrufsäule, fängt t.an zu schreien und rennt hinterher, weil sie der meinung ist, daß die notrufsäule in der anderen richtung liegt. dann sind sie weg, ich zerr dich aus dem auto und danke, daß ich just zwei tage vorher den drk-kurs gemacht habe. wie war das jetzt: stabile seitenlage, kopf hoch, beine hoch, gar nichts hoch, wo ist der verbandkasten? dir sei so kalt, hast du noch gesagt - es regnete. dann blut überall - filmriß bis der sani kommt. die zerren an mir,wollen mich untersuchen, aber mir gehts doch gut.um dich tausende leute, alle hektisch, defi wird gebracht. hilft nichts. tot.
ich konnte schon am anderen tag aus dem krankenhaus - als einzige. geh zum bo, weil ich ihn brauche, vergesse wirklich, daß dein freund da auch noch wohnt. nein, ich hab gehofft,daß er nicht da ist. klingle, er macht auf, sieht mich und scherzt, ob ich mich vielleicht geprügelt hätte, daß es aber schön sei mich zu sehen, denn da heißt ja, daß wir wieder da sind, weil st. hätte sich noch nicht gemeldet. ich sage nichts, renne zu meinem bo, schnell,umarm mich, laß die welt draußen..."was ist los,meine schöne", fragt er und denkt, ich hätte die blessuren von c.wieder filmriß, erinnere mich dunkel an reichlich drogen und bo's rausgehen. stille von nebenan. später: dein freund, der große, der starke zusammengekauert in seinem zimmer, auf seinem bett,in der ecke.
beerdigung: wir wußten,daß du in den unfallklamotten beerdigt wirst. du hattest schon immer ziemlich große füße,meine liebe. die docs machten sie nicht kleiner. t. und ich bekommen einen hysterischen lachanfall, weil wir uns nicht vorstellen können, wie deine füße in den schuhen in den sarg passen sollen. dein bruder muß kotzen und fragt mich, ob ich jetzt mit ihm lego spiele, weil du doch nicht mehr da bist. deine mutter ist nicht mehr da, zusammengebrochen und in der nervenklinik - unfähig da zu erscheinen.
dann diese ganzen tussis und leute, die sich auf einmal als deine engsten und längsten freunde benennen und dabei nur ihre scheiß-schlechtes gewissen beruhigen wollen, weil sie dich und deine art nicht abkonnten. kurz bevor du zur märtyrerin der landstraßen deklassiert wirst, rastet t. aus und schreit, daß sich alle verpissen sollen.
wochen später: t. und ich meiden den kontakt, wir können nicht reden, verlassen den raum, wenn der andere kommt. dazwischen: deine eltern wollen deine sachen nicht mehr, wir sollen sie kriegen. wir können nicht, schicken bo hin, der die sachen mitnimmt und irgendwo verstaut. t. und ich treffen uns in der disse, ausweichen nicht möglich. das umgehen von leuten, die dich kennen und uns anscheißen, wie wir uns hier amüsieren können allerdings auch nicht. treffen uns zufällig an der bar, es bricht heraus, wir saufen, kiffen, schweigen. dann lachen wir und die t. sagt: "wenn die st. das jetzt sehen könnte, die würd sich in die hose pissen vor lachen". ich sag" ich hörs schon". und das ist das was bleibt von dir: das lachen. ich hörs immer noch, in den situationen, von denen ich weiß, daß sie dich köstlich amüsiert hätten.
ein halbes jahr später gerichstverhandlung: der unfallverursacher,welcher sich wg. trunkenheit auf der falschen straßenseite befand und der deswegen schon keinen führerschein mehr hatte, bekommt eine bewährungsstrafe.
und jetzt: ich lebe -und das mein ich so. wenn ich mir manchmal vorstelle, was du zu bestimmten sachen sagen würdest, dann fehlst du. deine art, wie du die stirn runzelst, dir ne kippe anzündest, nach nem bier fragst und sagst: "und gehts dir gut dabei?". dann erzähl ich dir was und du kratzt dich am kopf, lachst dieses wunderbare, herzliche,laute lachen, nach dem alles erzählte immer nur halb so schlimm war. dann schaust du mich an und ich weiß genau wie und sagst: "och mensch, du punk,kann man schon sowas aus deinem namen machen und du hast immer noch skrupel.leb doch mal..." tja - das tu ich, ICH...
heute ist also der 10.todestag. zehn jahre...und wenn ich auf die urzeit schaue, dann sind wir gerade auf dem rückweg von l., in einer stunde passiert der unfall.in einer stunde kracht es, findet die letzte regung in form des sitzvorstellens statt, damit ich raus kann. in einer stunde rennt der s. zur nächsten notrufsäule, fängt t.an zu schreien und rennt hinterher, weil sie der meinung ist, daß die notrufsäule in der anderen richtung liegt. dann sind sie weg, ich zerr dich aus dem auto und danke, daß ich just zwei tage vorher den drk-kurs gemacht habe. wie war das jetzt: stabile seitenlage, kopf hoch, beine hoch, gar nichts hoch, wo ist der verbandkasten? dir sei so kalt, hast du noch gesagt - es regnete. dann blut überall - filmriß bis der sani kommt. die zerren an mir,wollen mich untersuchen, aber mir gehts doch gut.um dich tausende leute, alle hektisch, defi wird gebracht. hilft nichts. tot.
ich konnte schon am anderen tag aus dem krankenhaus - als einzige. geh zum bo, weil ich ihn brauche, vergesse wirklich, daß dein freund da auch noch wohnt. nein, ich hab gehofft,daß er nicht da ist. klingle, er macht auf, sieht mich und scherzt, ob ich mich vielleicht geprügelt hätte, daß es aber schön sei mich zu sehen, denn da heißt ja, daß wir wieder da sind, weil st. hätte sich noch nicht gemeldet. ich sage nichts, renne zu meinem bo, schnell,umarm mich, laß die welt draußen..."was ist los,meine schöne", fragt er und denkt, ich hätte die blessuren von c.wieder filmriß, erinnere mich dunkel an reichlich drogen und bo's rausgehen. stille von nebenan. später: dein freund, der große, der starke zusammengekauert in seinem zimmer, auf seinem bett,in der ecke.
beerdigung: wir wußten,daß du in den unfallklamotten beerdigt wirst. du hattest schon immer ziemlich große füße,meine liebe. die docs machten sie nicht kleiner. t. und ich bekommen einen hysterischen lachanfall, weil wir uns nicht vorstellen können, wie deine füße in den schuhen in den sarg passen sollen. dein bruder muß kotzen und fragt mich, ob ich jetzt mit ihm lego spiele, weil du doch nicht mehr da bist. deine mutter ist nicht mehr da, zusammengebrochen und in der nervenklinik - unfähig da zu erscheinen.
dann diese ganzen tussis und leute, die sich auf einmal als deine engsten und längsten freunde benennen und dabei nur ihre scheiß-schlechtes gewissen beruhigen wollen, weil sie dich und deine art nicht abkonnten. kurz bevor du zur märtyrerin der landstraßen deklassiert wirst, rastet t. aus und schreit, daß sich alle verpissen sollen.
wochen später: t. und ich meiden den kontakt, wir können nicht reden, verlassen den raum, wenn der andere kommt. dazwischen: deine eltern wollen deine sachen nicht mehr, wir sollen sie kriegen. wir können nicht, schicken bo hin, der die sachen mitnimmt und irgendwo verstaut. t. und ich treffen uns in der disse, ausweichen nicht möglich. das umgehen von leuten, die dich kennen und uns anscheißen, wie wir uns hier amüsieren können allerdings auch nicht. treffen uns zufällig an der bar, es bricht heraus, wir saufen, kiffen, schweigen. dann lachen wir und die t. sagt: "wenn die st. das jetzt sehen könnte, die würd sich in die hose pissen vor lachen". ich sag" ich hörs schon". und das ist das was bleibt von dir: das lachen. ich hörs immer noch, in den situationen, von denen ich weiß, daß sie dich köstlich amüsiert hätten.
ein halbes jahr später gerichstverhandlung: der unfallverursacher,welcher sich wg. trunkenheit auf der falschen straßenseite befand und der deswegen schon keinen führerschein mehr hatte, bekommt eine bewährungsstrafe.
und jetzt: ich lebe -und das mein ich so. wenn ich mir manchmal vorstelle, was du zu bestimmten sachen sagen würdest, dann fehlst du. deine art, wie du die stirn runzelst, dir ne kippe anzündest, nach nem bier fragst und sagst: "und gehts dir gut dabei?". dann erzähl ich dir was und du kratzt dich am kopf, lachst dieses wunderbare, herzliche,laute lachen, nach dem alles erzählte immer nur halb so schlimm war. dann schaust du mich an und ich weiß genau wie und sagst: "och mensch, du punk,kann man schon sowas aus deinem namen machen und du hast immer noch skrupel.leb doch mal..." tja - das tu ich, ICH...
lesof - 8. Jun, 23:44
sister,
Er ist wunderschön.