ich bin ja ein großer freund von motto-parties. nicht nur, weil sie mich tendenziell an die 80er erinnern, in denen ich noch jung, frisch und unbedarft war. nein- sie lassen auch remineszenzen an meine ddr-vergangenheit erinnern: was das doch für tolle motto-parties aren zum ersten mai oder jeden mittwoch zum schulapell mit anschließenden pioniernachmittagen, zu denen wir uns immer richtig toll mit halstuch und weißer bluse verkleiden durften um in selbigm outfit den schulhof zu säubern. nee, war det scheen...
als ich dann die heimatlichen gefilde nach schmerzlicher emanzipation von der hauseigenen mutti gen uni verließ, kamen sie wieder auf - die motto-parties. warum? ganz einfach: weil man selten die möglichkeit hat, völlig unterschiedliche, nicht zusammenpassende leute (etwa spowis und powis) zusammenzubringen, ohne daß sich partei a über die unzulänglichkeiten der partei b echauffiert. motto-parties und studentengespräche liebe freunde, das geht ebensowenig zusammen, wie die lesof und mathematik. gewährleistet war also in jedem falle eine party, die wegen mangelnden gesprächstoffes zu krampfhaften umklammerungen der glasinternen bowlemischungen führte und damit zu einem radikal besäufnis aller.
ich dachte, diese zeiten lägen hinter mir, bis - ja bis - ich eine einladung zu einer party mit dem motto "hawaii" bekam. ich hatte bock auf ein radikales besäufnis, also ging ich hin. um genauer zu sein, ich ging zuerst zur lieben t., welche im selben haus wie die party-wg wohnt, um mit meiner unnachahmlichen bestfreundin vorzuglühen. ich kam bis zur etage, in der die party stattfinden sollte, wurde da von einem großen, halbnackten, schwarzen mann mit tuch um die hüfte abgefangen und mit einem schrillblauen blumenkettendings bis zur bewußtlosigkeit gewürgt. nachdem ich mit allerletztem atem und einem schwur auf meine oma versprochen hatte, ganz gleich wieder zu kommen, wurde ich vorerst entlassen. nicht ohne den spruch: "das rockt heute"...
als die liebe t., die phantastische lesof, die zuckersüße r. und das masterbrain a. dann geschlossen zwei etwagen nach unten zum hawaii-event gingen, waren die da schon alle "derbe am start". die freude über eine funktionierende party trübte sich dann allerdings, als wir mitbekamen, daß das jungvolk dort ohne ausnahme mit badesachen rumlief und wir völlig ähähä OVERDRESSED waren. naja, was zum trinken geholt und hingesetzt. grober fehler, denn so hatten wir alle beste aussichten auf die genitalien der herumlaufenden. was soll ich sagen? es war schön festzustellen, wer wann auf dem klo war, um sich "zu richten" - aus beulen wurden würste- ihr versteht ;-)
die t. verschwand angenervt, die r. war völlig von den socken und umklammerte panisch ihren wein, das masterbrain versuchte unbemerkt zu den weiblichen genitalien auch noch deren sekundären geschlechtsmerkmale zu checken (der darf das, der ist erst 23 und single), während die liebe lesof sich nett mit dem mann unterhielt, mit dem sie mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit in ein total-desaster schlittern wird. und das alles nur, um sich nicht ständig badehosenschwänze und baströckchen-pussies anzusehen. ob eine derartige vorführung von genitalien letzendendes der grund für die eröffnung des desasters bei mir, t. s flucht oder masterbrains steigende zappeligkeit war, muß an dieser stelle ungeklärt bleiben. auch hab ich seitdem nichts mehr von r. gehört, hoffe aber, sie überrascht mich demnächst nicht mit der kunde, erneut schwanger zu sein.
und wenn derartiges nicht von ihr kommt, dann, liebe gemeinde, auf jeden fall von irgendjmd. anderen, der auf dieser party war!