mittelwert
ich hatte eben etwas im dekanat zu erledigen. netterweise funktionierte irgendein schlaumeier irgendwann einmal unser uni-hauptgebäude in ein verwaltungszimmermonster um, so daß man hier weniger seminararäume findet, dafür aber alles, was an bürokratiemist zu erledigen ist. dies wiederum brachte mich dazu auf dem weg ins dekanat an den büros vorbei zu müssen, in denen sich unsere allseits beliebten erstsemester anzumelden haben. was soll ich sagen: sie waren reichlich vertreten und ich war erschrocken, wie jung die doch aussehen. andererseits konnte ich mir ein abschätziges schmunzeln auch nicht verbieten. als ich dann im dekanat wartete, fiel mein blick auf einen tisch, der voller fertiger dissertationen war. mein erstsemesterabschätzgrinsen fror ein, denn vor mir lag das, was ich in ferner zukunft auch abzuliefern habe. ich stecke wohl doch noch irgendwie in der dauerschleife student, obwohl ich keiner mehr bin. ich bin irgfendetwas zwischen gerade fertig und dr.phil. ich kann in altbewährter manier meinen senf zu übervollen stundenplänen dazugeben, der guten t. den zahn ziehen, sie hätte 6 monate zeit zum schreiben ihrer mag, kann dozenten empfehlen und und und - aber ich habe nichts vorzuweisen außer nem examen. komischer zustand das... 5 millionen gedanken im kopf und keiner davon steht auf dem papier. ich frage mich, ob das psychische selbstverarschung ist, daß ich nicht mit der diss. anfangen kann und will, denn das hieße ja übertritt in den ernst des lebens. ich muß mir ja mit der diss. meine sporen verdienen, die examensnote ist dabei uninteressant und diente nur dazu, mich überhaupt zur promotion anmelden zu dürfen. ich bin also immer noch nicht fertig mit dem studium - wenn mans genau betrachtet
lesof - 10. Apr, 10:21