und es geschah das alle welt geschätzet werden sollte -auf das innere der brieftasche und den guten geschmack beim feiertäglichen essen-gehen.
ich nehme mich und meine sippe da nicht aus. besonders den männlichen teil, welcher ein wahrer gourmet sein will und irgendwie auch ist... also: wir gehen essen - zum russen. gesagt getan,ab ins auto und los. endstation:eine lokalität die von außen stark an ein hexenhäuschen erinnerte.weniger von der größe her als von der außenarchitektur.nach dem marathonhaften durchqueren des russischen deko-weihnachtswunderwaldes dann erreichen der zielgerade "eingangstür",aufstoßen,rein und sofortiges high werden aufgrund von zigmillionenfacher farben, hinstellschnickschnack, gerüchen und verstopfter nase wegen stuhlschonern aus lammfell (man bemerke auf jedem stuhl, d.h. ca. 50 fälle von fellen). eine jurte in turkmenistan hätte nicht geschmackvoller eingerichtet werden können. ich fühlte mich sofort genötigt, die noch scharfen konturen meines umfeldes zu verweichen und bestellte mir sto gramm wodka und einen tartaren-toast (zwei toastscheiben auf denen ca. 100 knofizehen liebevoll püriert mit schafskäse überbacken wurden. lecker-aber wo war da der tartar). nachdem ich also schon mal rußland in gänze (per wodka) und regional (per tartarentoast) genoß,entschied ich mich zu einem weiteren lukullisch-geographischen ausflug und orderte krim-streifen (geflügel in irgendeiner soße,die ich aber wegen sedierter knofi-zunge nicht erschmecken konnte). und dann geschah dies: eine weitere großfamilie kam herein, setzte sich und kümmerte sich um das jüngste familienmitglied namens "fabio" (ca. 3 jahre): "na fabio, hast du aber feine schuhe?" "fabio,willst du einen teeeeeeeeäh" fabio war gänzlich überfordert,lag wohl an den neuen turnschuhen, die blinken konnten, vielleicht aber auch an dem von der mutter liebevoll selbstgestalteten t-shirt mit seinem namenszug. vielleicht war fabio aber auch genauso degeneriert wie der rest seiner mezpoche. und noch was:ich bin stolz auf diese familie, denn sie hat sich vom heimischen herd weggetraut um in dem einzigen lokal ohne deutschem flair das zu essen, was man im allgemeinen mit rußland verbindet: borschscht und wodka. sauber leute. bleibt das nächste mal zuhause, dann bleiben mir wenigstens die von euren ärschen aufgewirbelten milben aus den lammfellen erspart. und übrigends liegt dieses lokal in einem dorf, welches ein zweites ortseingangsschild hat. da steht "du-zone" drauf. die duzen sich da alle.ich konnte nicht umhin und mußte draußen jemanden mit "sie" nach dem nächsten kippen-automat fragen. er hat mich ignoriert.
ansonsten:meine ex-schwägerin fickt mit einem studenten von mir. lustig deswegen,weil es bei ihr schon andere wesentlich privatere verwicklungen der selben art gab. die welt ist klein - das universum meiner ex-schwägerin ebenso.
und ich bin froh, wenn diese besinnliche zeit endlich rum ist. ich besinne mich tatsächlich auch und stelle fest, daß ich mich allein lange nicht so wohl fühle, wie ich es gerne propagiere. aber ich schiebe diesen umstand nicht nur allein aufs fest, sondern auch auf titania, die mich angesteckt hat.