ich kriech de möpp, noh!
seit es mario barth gibt, bin ich ja zurückhaltend geworden mit den beziehungs-outtakes.nicht,weil der das besser kann,sondern weil einen die wahrheit immer einholt. immer! und vor allem überall!
ich persönlich habe zum beispiel nichts gegen meine nachbarn. ganz im gegenteil. ich habe sogar eine durchaus enge beziehung zu ihnen seit sich ihre streitereien auf eine wöchentliche höhepunktgestaltung ausgedehnt haben. ich finde, so ein bißchen gewohnheit tut mir enorm gut. vor allem auch, seitdem sich zusätzlich die lautstärke maßgeblich gesteigert hat. ich kann tatsächlich über eine etage, einen hausflur und mindestens drei geschlossene türen hören, daß er zu selten da ist und sie krank. das, liebe freunde, schafft nähe in unseren so anonymen zeiten! glücklicherweise haben sie sich jetzt zu einer heirat entschlossen. ich bin mir sicher, allein das wird beide für mindestens zwei tage zur ruhe bringen.
wie herr lesof und meine wenigkeit also traut vor dem geschmückten tännchen hocken, schicken sich die nachbarn an, den aufgestauten weihnachtsfrust in die sphären der besinnlich-verschneiten weihnachtswunderwelt zu schicken und das brachte mich zum nachdenken.
es gibt ja leute, die passen so gar nicht zusammen. selbst mario barth könnte aus denen keine 5 minuten häme-haha basteln, wenn er nicht riskieren will, daß seine mann-frau-stereotypen zu einem massengeheule wie bei der beerdingung von lady diana führen.
ich bin ja ein empathischer mensch und deswegen begann ich aufs geratewohl dinge zwischen mir und herrn lesof finden zu wollen, die definitiv vielleicht zu dem führen, was meine lieben nachbarn so leben. denn mir geht es zu gut und das kann nicht sein! höchstwahrscheinlich laufe ich nämlich schon seit gut anderthalb jahren nur mit einer rosaroten brille rum, weswegen ich gar nicht sehe, daß wir beide ganz eigentlich ungefähr so paarig sind, wie pete doherty und
mutter beimer.
1) ich gebe zu, daß wir beide nicht zusammen kochen können. als ich nämlich so am herd stand und die kartoffeln für die forelle schälte, wies mich herr lesof darauf hin, daß diese idee kein gutes timing verspräche. ich erstach ihn daraufhin kurzerhand mit dem sparschäler, weidete ihn aus, setzte ihm eine frisch geschälte kartoffel an die stelle seines herzens und schrie mit schaum vor dem mund:"da haste deine kartoffeln! halt du sie doch gefälligst warm, bis der fisch fertig ist, du pfosten!"
die forelle war im übrigen deliziös.
2) fußball. es bleibt mir ein rätsel! indes gab es diesbezüglich eine nette weihnachtsüberraschung seitens einer seiner weiblichen bekannten. selbige wartet seit geraumer zeit darauf, daß ich mich in die niederungen des örtlichen fußballstadions begebe, um dort meinem freund beimgutturalen rumgeblöke fandasein und der mannschaft beim spielen zuzuschauen. bisher wurde daraus aus angst vor attraktionsverlust angesichts eines johlenden fcc-unterstützers nichts. dies hielt sie allerdings nicht davon ab, mich quasi theoretisch auf die kommenden spiele vorzubereiten. sie übergab mir daher ein buch "fußball für frauen". ich habe es schon fast durch und muß sagen,daß ich für dererlei sport nach wie vor ungefähr so viel übrig habe wie für eine wurzelbehandlung bei einem rumänischen straßenchirurgen. allerdings ist herr lesof ein großer junge und ich finde, er kann auch mal alleine spielen gehen...
3) weitaus gewichtiger jedoch ist der umstand der begnadeten geburt.herr lesof ist bekanntlich
jenseits des eisernen vorhangs sozialisiert worden.an sich nimmt sich das im umgang zwischen kolonialherr und kolonisierter nichts. er ist schon lange nicht mehr erstaunt, daß wir hier klos in der wohnung und fließendes wasser haben. auch hat ihm mutti nie freßpakete geschickt und seitdem er arbeitnehmer ist, beteiligt er sich nicht nur ideell am "aufbau ost".
einen haken hat die sache trotzdem: er kommt aus dem rheinland und ich aus thüringen. ab und an passiert es, daß wir in die jeweiligen dialekte verfallen. und nun, lieber leser, stellen sie sich doch mal vor, wir hätten kinder. das rheinische mag ja dem ein oder anderen just im ohr liegen. denken sie sich jetzt zusätzlich noch einen sächsisch imitierenden fips asmussen, ersetzen sie sämtliche vokale mit einem weichen, langen "o" oder a" und hängen sie an jedes satzende ein "noh","nech" oder "na da" und dann haben sie das thüringisch, was man hier so spricht.
können sie sich das alles sprachlich vereint in einer genfortsetzung unsererseits vorstellen? kinder lernen ja von ihren eltern ... ein idiomistischer supergau! insofern: "ich kriech de möpp, noh!" anderseits: "mache ma holblong! wir stahn zusammme su wie eene jot un pott, nech!?"
ich frage mich allerdings ernstlich,was am ende rumkommt,wenn es uns vielleicht irgendwann zusätzlich noch nach baden-württemberg verschlagen sollte...
wie dem auch immer sei... herr lesof hat mittlerweile zugegeben, daß er mich bewußt kolon-isiert. ich verstehe nämlich kein wort davon und somit besitzt er nach eigener aussage hoheitswissen in sachen kölsch, was mich wiederum abhängig von der gnade des kolon-ialherren macht, wenn ich verstehen will, warum er meinen pc mit "möpp" bezeichnet oder mit mir "op jück" gehen will.
womit wir galant beim thema abhängigkeiten und meinen nachbarn gelandet wären. ist es nicht schön, wenn man sich gegenseitig in der lautstärke eines startenden jumbojets ausschließlich die abhängigkeit voneinander vorwirft und das ganze dann noch - in abhängigkeit von einer heirat beschließenden tagesverfassung- mit dem superlativ von abhängigkeit krönen will? nicht daß ich jemandes hochzeit neiden will, aber ich denke, es hat schon glücklichere umstände dafür gegeben als die derer schräg über mir. wen wundert es dann noch, daß die beiden das ganze still und heimlich,ohne familie und freunde tun werden. hier im haus jedenfalls niemanden, aber wir wissen auch - ungewollt - warum...
ich persönlich habe zum beispiel nichts gegen meine nachbarn. ganz im gegenteil. ich habe sogar eine durchaus enge beziehung zu ihnen seit sich ihre streitereien auf eine wöchentliche höhepunktgestaltung ausgedehnt haben. ich finde, so ein bißchen gewohnheit tut mir enorm gut. vor allem auch, seitdem sich zusätzlich die lautstärke maßgeblich gesteigert hat. ich kann tatsächlich über eine etage, einen hausflur und mindestens drei geschlossene türen hören, daß er zu selten da ist und sie krank. das, liebe freunde, schafft nähe in unseren so anonymen zeiten! glücklicherweise haben sie sich jetzt zu einer heirat entschlossen. ich bin mir sicher, allein das wird beide für mindestens zwei tage zur ruhe bringen.
wie herr lesof und meine wenigkeit also traut vor dem geschmückten tännchen hocken, schicken sich die nachbarn an, den aufgestauten weihnachtsfrust in die sphären der besinnlich-verschneiten weihnachtswunderwelt zu schicken und das brachte mich zum nachdenken.
es gibt ja leute, die passen so gar nicht zusammen. selbst mario barth könnte aus denen keine 5 minuten häme-haha basteln, wenn er nicht riskieren will, daß seine mann-frau-stereotypen zu einem massengeheule wie bei der beerdingung von lady diana führen.
ich bin ja ein empathischer mensch und deswegen begann ich aufs geratewohl dinge zwischen mir und herrn lesof finden zu wollen, die definitiv vielleicht zu dem führen, was meine lieben nachbarn so leben. denn mir geht es zu gut und das kann nicht sein! höchstwahrscheinlich laufe ich nämlich schon seit gut anderthalb jahren nur mit einer rosaroten brille rum, weswegen ich gar nicht sehe, daß wir beide ganz eigentlich ungefähr so paarig sind, wie pete doherty und
mutter beimer.
1) ich gebe zu, daß wir beide nicht zusammen kochen können. als ich nämlich so am herd stand und die kartoffeln für die forelle schälte, wies mich herr lesof darauf hin, daß diese idee kein gutes timing verspräche. ich erstach ihn daraufhin kurzerhand mit dem sparschäler, weidete ihn aus, setzte ihm eine frisch geschälte kartoffel an die stelle seines herzens und schrie mit schaum vor dem mund:"da haste deine kartoffeln! halt du sie doch gefälligst warm, bis der fisch fertig ist, du pfosten!"
die forelle war im übrigen deliziös.
2) fußball. es bleibt mir ein rätsel! indes gab es diesbezüglich eine nette weihnachtsüberraschung seitens einer seiner weiblichen bekannten. selbige wartet seit geraumer zeit darauf, daß ich mich in die niederungen des örtlichen fußballstadions begebe, um dort meinem freund beim
3) weitaus gewichtiger jedoch ist der umstand der begnadeten geburt.herr lesof ist bekanntlich
jenseits des eisernen vorhangs sozialisiert worden.an sich nimmt sich das im umgang zwischen kolonialherr und kolonisierter nichts. er ist schon lange nicht mehr erstaunt, daß wir hier klos in der wohnung und fließendes wasser haben. auch hat ihm mutti nie freßpakete geschickt und seitdem er arbeitnehmer ist, beteiligt er sich nicht nur ideell am "aufbau ost".
einen haken hat die sache trotzdem: er kommt aus dem rheinland und ich aus thüringen. ab und an passiert es, daß wir in die jeweiligen dialekte verfallen. und nun, lieber leser, stellen sie sich doch mal vor, wir hätten kinder. das rheinische mag ja dem ein oder anderen just im ohr liegen. denken sie sich jetzt zusätzlich noch einen sächsisch imitierenden fips asmussen, ersetzen sie sämtliche vokale mit einem weichen, langen "o" oder a" und hängen sie an jedes satzende ein "noh","nech" oder "na da" und dann haben sie das thüringisch, was man hier so spricht.
können sie sich das alles sprachlich vereint in einer genfortsetzung unsererseits vorstellen? kinder lernen ja von ihren eltern ... ein idiomistischer supergau! insofern: "ich kriech de möpp, noh!" anderseits: "mache ma holblong! wir stahn zusammme su wie eene jot un pott, nech!?"
ich frage mich allerdings ernstlich,was am ende rumkommt,wenn es uns vielleicht irgendwann zusätzlich noch nach baden-württemberg verschlagen sollte...
wie dem auch immer sei... herr lesof hat mittlerweile zugegeben, daß er mich bewußt kolon-isiert. ich verstehe nämlich kein wort davon und somit besitzt er nach eigener aussage hoheitswissen in sachen kölsch, was mich wiederum abhängig von der gnade des kolon-ialherren macht, wenn ich verstehen will, warum er meinen pc mit "möpp" bezeichnet oder mit mir "op jück" gehen will.
womit wir galant beim thema abhängigkeiten und meinen nachbarn gelandet wären. ist es nicht schön, wenn man sich gegenseitig in der lautstärke eines startenden jumbojets ausschließlich die abhängigkeit voneinander vorwirft und das ganze dann noch - in abhängigkeit von einer heirat beschließenden tagesverfassung- mit dem superlativ von abhängigkeit krönen will? nicht daß ich jemandes hochzeit neiden will, aber ich denke, es hat schon glücklichere umstände dafür gegeben als die derer schräg über mir. wen wundert es dann noch, daß die beiden das ganze still und heimlich,ohne familie und freunde tun werden. hier im haus jedenfalls niemanden, aber wir wissen auch - ungewollt - warum...
lesof - 4. Jan, 19:51
der schwäbische landstrich übrigens, so weiß ich aus eigener mehrjähriger erfahrung zu berichten, wäre eine hübsche bereicherung des dialektenkauderwelsches und ganz und gar nicht vergleichbar mit dieser winzig zu nennenden sprachdiskrepanz, die eurer beziehung inne zu wohnen scheint. man fühlt sich dort, so die leute sich nicht auf ihr auf ihr eingebildetes hochdeutsch ("wir können alles, außer hochdeutsch!") zurückziehen, als mitteldeutscher wie ein ausländer. was auch lange so bleibt.
über die frage, ob heiraten probleme löst, sprechen wir ein anderes mal.
das kriech ich de möpp, ge!!
(btw.: "ge" ist, habe ich den eindruck, eher im raum erfurt bis eisenach gebräuchlich. hier in jena hört man das gar nicht bis kaum. ich bin ja in erfurt geboren und aufgewachsen und es hat jahre gebraucht, bis ich dieses "ge" los hatte. meine mutter, sonst sehr auf hochdeutsch bedacht, hat es bis heute nicht geschafft)